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An der Stelle der Baulücke befand sich vor dem Krieg ein Teil des Vorderhauses zur Choriner Straße. Der neu geplante Baukörper ergänzt das alte Gebäude und wird direkt an das vorhandene Treppenhaus angebunden. Der neu geplante Fahrstuhl erschließt somit in Zukunft auch einen Teil der Wohnungen im Altbau. Auf dem trapezförmigen Grundstücksteil entstehen übereinander drei Etagenwohnungen, sowie eine Triple-Maisonette-Wohnung, die sich bis in das Dachgeschoss erstreckt. Die vorhandene Trafostation im Erdgeschoss bleibt bestehen. Die restliche Fläche ist zum einen Zugang zu Treppenhaus und Aufzug und Durchgang zum Hof, zum anderen werden die vorhandenen Mülltonnen teilweise in einem Unterflursystem untergebracht und somit die ebenerdige Fläche effektiver geordnet. Der Hof wird zum Teil entsiegelt, neu gepflastert und bepflanzt und bekommt eine höhere Aufenthaltsqualität für alle Bewohner.
Die drei Etagenwohnungen nehmen jeweils die gesamte neu bebaute Fläche ein. Küche und Bad liegen zentral an einem durchgehenden Leitungsstrang, Ein großer Wohn- und Essbereich orientiert sich mit großzügiger Verglasung und Balkon zur Choriner Straße. Zum rückwärtigen Hof liegt ein weiteres Zimmer mit Balkon. Um die in der Mitte des Grundrisses liegenden Bäder zu belichten, werden in die Brandwand Glasbausteine in F90-Qualität eingebaut. Dadurch wird die eingeschränkte Belichtungssituation deutlich verbessert.
Das Highlight ist die Dachgeschosswohnung, die sich über drei Wohnebenen erstreckt. Auf der untersten Ebene im 4.OG befindet sich eine von der Straßen- bis zur Hofseite durchgehende Wohnlandschaft, die Balkone zu beiden Seiten hat. Von dort führt eine durchgehende Treppe wie eine Himmelsleiter in die beiden oberen Ebenen. Auf der Mittelebene liegt eine Galerie, die durch einen Luftraum mit dem Wohnbereich darunter verbunden ist und zum Arbeiten oder Entspannen genutzt werden kann. Durch Glasflächen der gefalteten Dachhaut fällt Licht bis in die untere Wohnebene. Am Badezimmer vorbei gelangt man zum großen Schlafzimmer, das sich zum Hof orientiert. Bereits von unten ist am obersten Ende der Treppe ein Blick in den Himmel zu erahnen durch das verglaste Dach des Wintergartens. Neben dem Wintergarten sind im Mezzanin ein weiteres Badezimmer sowie ein Schlafalkoven geplant.

Hamburg Billstedt- Wohnhöfe

Das Wohnquartier befindet sich im östlichen Teil Hamburgs, zugehörig dem Stadtteil Billstedt. Umschlossen wird das Gebiet von der Autobahn A 24 im Norden, dem Schleemer Bach und Öjendorfer See im Osten. Die angrenzenden Flurstücke im Süden sind durch Genossenschaften ebenfalls mit Wohnungsbauten beplant, hinter diesen folgt weiter Richtung Süden der Friedhof Öjendorf. Westlich schließt das Quartier an die Infrastruktur der Wohngegend Billstedt‘s an, ausgestattet mit Nahversorgung, einer Vielfalt an Bildungseinrichtungen und Freizeitangeboten – gut angeschlossen an da ÖPNV-Netz. Mit See und Park in fußläufiger Umgebung ist ebenfalls die Nähe zur Natur gegeben.

Die Neubausiedlungen schafft 106 neue kostengünstige Wohneinheiten des gleichen Wohnungstypus. Hierbei handelt es sich um Mietwohnungen ausgerichtet für sozialen Wohnungsbau.

Entwurflich abgestimmt sind die Gebäudezeilen auf eine 2-Geschossigkeit, jeweils mit zusätzlichem Staffelgeschoss und Flachdach. Gestaffelt ist die 3. Etage zur Gartenseite hin. Die lokal angepasste Fassade ergibt sich aus einer Kombination gestalterischer Elemente. Prägende Materialien sind Klinkerriemchen in braun-gelblicher Färbung und eine weiße Putzoberfläche in glatt und profilierter Ausführung. Die beiden unteren Geschosse werden zu einem umlaufenden Sockel mit Riemchenoberfläche zusammengefasst, das Staffelgeschoss in glatter Putzoberfläche. Dieser springt im Bereich der Fenster zurück und wird als Besenstrichoberfläche ausgebildet. Kellerersatzräume hinter dem Haus dienen der Terrassenabtrennung zwischen Nutzungseinheiten, und sind gestalterisch im Zusammenhang mit der Terrasse und dem Vordach des Eingangsbereich auf der Vorderseite zu sehen.

Der energetische Standard der Reihenhäuser ist gem. KfW 55-Standard umgesetzt, der Wärmeerzeuger ist durch Anschluss an das Fernwärmenetz (HamburgEnergie) realisiert. Neben einem möglichst hohen Stellplatzschlüssel wird insbesondere Wert auf eine gute Wohn- und Lebensqualität gelegt, die durch ausreichend Garten-, Spiel-, und Freiflächen sichergestellt werden soll. Die Ausstattungsqualität der Wohnungen ist nach den SAGA hausinternen Standards errichtet worden. Die Raumgrößen und Kücheneinrichtungen gem. IFB-Förderrichtlinie bemessen.

Die künftige Heidesiedlung mit ihrer direkten Anbindung an die Bundesstraße B 5 ist in vorhandene Siedlungsstrukturen eingebunden: der „Radelandbergsiedlung“ im Osten, der Stahlhaus- und Eisenbahner-Siedlung im Norden und der „Kiefernsiedlung“ im Westen. Im Süden wird die „Heidesiedlung“ durch die B 5 begrenzt. Die Nutzungsgliederung in den festgesetzten allgemeinen Wohngebieten wurde vor allem mit dem Ziel vorgenommen, die Entwicklung eines für Elstal typischen Wohngebietes mit seinen Folgeeinrichtungen zu ermöglichen und gleichzeitig störende oder flächenintensive Nutzungen in den inneren Baugebieten 1 bis 4 als „Wohnkern“ auszuschließen.

Das beplante Grundstück befindet sich als Mischgebiet im Baugebiet 5 und als Allgemeines Wohngebiet im Baugebiet 6 und somit an den vorhandenen Straßen durch Wohngebiete, in denen erhöhte zentrentypische Ausstattung als Rahmen für den „Wohnkern“ vorgesehen ist. Die geplante Bebauung kann daher einige im WA 1 nicht zulässigen Nutzungen aufnehmen und diese so an der Schnittstelle zu bestehenden Siedlungsstruktur ergänzen. Die Ortslage Elstal wird von den dort zulässigen Einrichtungen profitieren und damit die Zielvorstellung der Gemeinde Wustermark, an der „Hauptstraße“ und der „Rosa-Luxemburg-Allee“ ein Ortszentrum zu entwickeln, erfüllen. Das beplante Grundstück ist unmittelbar am Kreisverkehr Hauptstraße/ Zum Olympischen Dorf/ Heidelerchenallee gelegen. Die Erschließung wird durch diese öffentlichen Straßen sichergestellt.
Haus 1 nimmt 2 Wohngruppen für selbstbestimmtes Wohnen auf sowie 8 Wohneinheiten.
Haus 2 befindet sich im Mischgebiet und weist neben zentrenrelevanten Nutzungseinrichtungen auch Wohnnutzungen auf. Haus 3 ist ein reines Wohngebäude mit 23 Wohnungen. Haus 2 und 3 sind mit einer gemeinsamen Tiefgarage verbunden. Im Erdgeschoß Haus 2 ist ein Angebot an Gewerbeflächen für öffentlichkeitswirksame Nutzungen vorgesehen. Diese können beispielsweise durch ein Café, eine Apotheke, einen Bäcker oder ähnliches genutzt werden. Haus 2 wird somit Zentrumsfunktionen für das Wohngebiet abbilden.

Das Planungsgrundstück liegt mitten in Wildau, direkt nördlich des Wissenschaftscampus mit der Technischen Hochschule und zahlreichen wissenschaftlichen Instituten. Die nach Norden schmal zusammenlaufende Grundstücksfläche weist einige herausfordernde Bedingungen auf. So verlaufen auf der Ostseite die Bahngleise Richtung Berlin, von denen aus Lärmschutzgründen ein Abstand von 20 m eingehalten werden muss. An der südwestlichen Ecke des Grundstücks befindet sich ein Strommast, von dessen Leitungen ein Mindestabstand von 5 m eingehalten werden muss. Im Norden schließt sich ein Wohnviertel mit Einfamilienhäusern an, das Grundstück selbst ist allerdings als Gewerbegebiet definiert. Diese Festlegung schließt eine dauerhafte Wohnnutzung aus. Mit der Idee eines Boardinghauses soll diese Anforderung umgesetzt werden.
Das gesamte Gebäude wirkt zur Straßenseite eher geschlossen und öffnet sich mit Terrassierungen auf der Hofseite. Das Sockelgeschoss und das zurückspringende Dachgeschoss aus Backstein nehmen die Materialsprache der umgebenden Bebauung der Schwartzkopff-Siedlung auf. Die Form des Gebäudes ergibt sich zum einen aus den geometrischen Anforderungen durch die Abstände zu Bahngleisen und Stromleitung, zum anderen aus der Himmelsausrichtung und der Nutzung.

Die Fassade zur Freiheitstraße ist leicht geknickt, wodurch ihr die Länge und Massivität genommen werden. Die beiden Gebäudeflügel, die sich an der West- und der Ostseite anschließen, öffnen sich nach Norden zu einem großzügigen Innenhof.

Im Erdgeschoss befinden sich, neben Boardingzimmern und Funktionsbereichen wie Küche und Lagerräumen, ein großzügiges Foyer mit Empfang und ein gemeinsamer Frühstücksraum. Im Ostflügel, zur Bahnlinie hin, ist ein Parkdeck geplant. Dessen Ausrichtung zu den Bahngleisen hat das Ziel das hohe Lärmaufkommen abzuschirmen. Erschlossen werden die Parkplätze über eine Zufahrt von der Freiheitstraße. In den oberen Etagen befinden sich die restlichen 114 Boardingzimmer, sowie großzügige Terrassenflächen. Die Gebäudefläche des EG ist größer als die der Obergeschosse, ihr Dach bildet zur Hofseite eine große Terrasse aus. Diese kann als Dachgarten für Veranstaltungen oder zur Erholung und dem Networken dienen. Die Boardingzimmer orientieren sich in den Seitenflügeln zum ruhigen Innenhof, weg von den Bahngleisen bzw. vom Umspannwerk, die Zimmer des Mittelgebäudes liegen nach Süden. Geschlossene Laubengänge im Ost- und Westflügel dienen als zusätzliche Lärmpuffer.

Das Grundstück befindet sich im Milieuschutzgebiet Oberschöneweide. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat für Teile von Oberschöneweide eine Milieuschutzverordnung beschlossen. Diese trat erstmalig im Mai 2017 in Kraft und wurde im Februar 2023 überprüft und erweitert. Das Milieuschutzgebiet Oberschöneweide in seinem derzeitigen Umriss gilt seit 26.02.2023.
Grundlage der Beschlüsse sind die Untersuchung des Büros LPG Landesweite Planungsgesellschaft mbH aus dem Jahr 2017 sowie das Gutachten zur Überprüfung und zur Erweiterung des Milieuschutzgebiets „Oberschöneweide“ des Büros STERN mbH aus dem Jahr 2022.
Planungsrechtlich handelt es sich um ein innerstädtisches Grundstück, die Zulässigkeit der Bebauung richtet sich nach §34 BauGB. Der Baukörper fügt sich in seinen Proportionen in die umgebende Bebauung ein. Die Gebäudehöhe ordnet sich den umliegenden Höhen unter, um gesunde Wohnbedingungen zu gewährleisten mit ausreichender Belichtung und Belüftung.

  • Das Dachgeschoss wird als Berliner Dach mit einem 3-seitigen Dachschrägbereich mit 65° Dachneigung ausgeführt.
  • Die Gestaltung des Baukörpers nimmt Bezug auf die vorherrschenden Lochfassaden mit hochformatigen Öffnungen sowie die in der Umgebung vorhandenen Gestaltungselemente mit Erkern, Balkonen und Giebeln bzw. Frontspießen.
  • Die Aufenthaltsräume haben eine lichte Höhe von 2,60 m. Das Gebäude ist nicht unterkellert.
  • Momentan befindet sich auf dem Grundstück keine Bebauung – der Teilbereich, welcher bebaut werden soll – ist unbebaut.
  • Das Grundstück befindet sich in einer ruhigen und attraktiven Wohnlage mit gutem Anschluss an soziale Infrastruktur, Einzelhandel und öffentlichen Nahverkehr.

Mit dem Anstieg der Bevölkerungszahlen in Berlin, wachsen auch die Bedarfe an sozialer Infrastruktur. So war es ein Glück, dass auf dem Bestandsgrundstück der Kita Zipfelmütze noch Baureserven für eine zusätzliche Bedarfsdeckung bestanden. Beide Gebäude bilden einen gemeinsamen Spielbereich im Freien aus.

Mit dem eingeschossigen Erweiterungsbau entlang der Brandwände an der südlichen Grundstücksgrenze wird die Gesamtkapazität der Einrichtung um 52 auf insgesamt 168 Plätzen erhöht.

Der lineare Erweiterungsbau wird durch einen zentral gelegenen Eingangs- bzw. Mehrzweckbereich erschlossen. Von dort gelangt man in zwei Gruppenbereiche, bestehend jeweils aus einem Gruppen- und einem Nebenraum mit angegliederten Wasch- und Garderobenbereichen.

Alle Gruppenräume und Gemeinschaftsräume orientieren sich zum Außenbereich. Somit wird der Innenraum zum Außenraum. Über vorgelagerte Terrassen werden alle Gruppenbereiche unmittelbar an die Freifläche angeschlossen und die Rettungswege des Neubaus sichergestellt.

Durch die ebenerdige Lage aller Räume des Gebäudes, schwellenlose Ein- und Ausgänge und die Ausführung eines behindertengerechten WC´s werden die Anforderungen des barrierefreien Bauens nach § 51 BauOBln erfüllt.

Das intensive Gründach leistet einen Beitrag zum Klima-Ausgleich, zur Artenvielfalt und zur Biodiversität. Es speichert Niederschläge und kühlt durch Verdunstung sowohl Umfeld und Gebäude. Das Gründach trägt außerdem zu Luftbefeuchtung und Feinstaubfilterung bei.

Das Bauvorhaben wurde mit Zuwendungen des Landes Berlin aus dem Sondervermögen „Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeit (SIWANA) unter Beachtung der Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zum bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuung in Berlin“ gefördert.

Der 6 geschossige Neubau passt sich in die Straßenflucht ein, nimmt wesentliche Gestaltungsmerkmale des Straßenprofils wie Sockelgeschoß und Traufe auf. Alle Wohngeschosse öffnen sich nach Süd-Ost zum innerstädtischen Grünbiotop des historischen Berliner Garnisionsfriedhof. Die Hausfassade bildet mit ihrer halbtransparenten Geschlossenheit eine zurückhaltende Geste zum Stadtraum zwischen den extrovertierten Fassaden der Nachbarn. Akzente setzt sie durch die Materialität und die Art des Entstehens, erstellt in innovativen und handwerklichen Fertigungs- und Verarbeitungstechniken. Das bauliche Regal der Etagen wird im Gebäudeinneren weitestgehend stützenfrei erstellt. Alle Funktionsbereiche umschließen den Zentralraum: das offene Atrium. Auch die Untergeschosse erhalten Tageslicht durch das Atrium, welches unter Terrain geführt ist.
Sämtliche Bereiche sind schwellenlos und barrierefrei zu erreichen. Im Untergeschoss wird eine Gastro-Erlebnislandschaft entstehen. Die Obergeschosse können individuell an die sich ändernden Lebensumstände der Bewohner angepasst werden.

Die Häuser selbst fungieren als Wärmefallen und sind Energieautark geplant. Der Fassadenbau aus Holz und CO2 neutrale Materialien regulieren die Feuchtigkeit und bilden die Basis für ein gesundes Raumklima – die Gebäude atmen. Ein abgestimmtes Belüftungssystem steuert die Luftzirkulation. Die Ferienhäuser sind einer, in Strandnähe mitten im Wald gelegenen, Ferienanlage angeschlossen – Ideal für einen Urlaub für die ganze Familie mitten in der Natur. Alle Häuser verfügen über nach Süden ausgerichtete langgezogene Dachflächen, die mit Photovoltaik Platten belegt sind und so den Sonnenschein optimal nutzen. Die zum Westen offen gestaltete Hausseite bringt Helligkeit und Wärme ins Haus. An den Wänden bieten klappbare Lamellen die Möglichkeit zur Verschattung. Die ungewöhnliche asymmetrische Bauweise prägt das markante Aussehen der Anlage. Die Häuser sind im Holzsystembau mit einem hohen Grad an Vorfertigung geplant. Diese kinderfreundliche Siedlung verfügt über verschieden große Objekte und Varianten. Sie kann mit den unterschiedlichen Typen zum Beispiel: mit Doppelhäusern für Mehrfamilien oder den kleineren 78m2 großen Modellen oder den Bungalows (109 m²), erweitert werden. Die familiengerechten zweistöckigen Holzhäuser sind insgesamt 121 m² groß und mit sechs Personen maximal belegt. Vorgelagert liegt bei allen Modellen eine großzügige Terrasse. Offene Wohnräume mit integrierter Küche und hohen Lufträumen geben ein angenehmes Raumgefühl. Die Wohnungen sind mit einer Sauna und einem Kamin geplant und verstärken Wohlbefinden und Erholung. Natürlich sind die Ferienhäuser auch im Winter umweltfreundlich über die geothermische Anlage mit einer Kraft-Wärme-Kopplung beheizbar und die Photovoltaikanlage erzeugt den Betriebsstrom.

Diese Anlage präsentiert sich unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltig zeitlos und trotzdem Modern.

 

Über ein Konzeptverfahren soll eine Genossenschaft oder einen gemeinnützigen Verein gefunden werden, der das Grundstück in Mitte pachtet und dort ein entsprechendes Konzept umsetzt.
Gemeinsam mit den Performancekünstler:innen des Vereins APA-B haben wir nach einem Ansatz gesucht, einen konkreten Ort für die Performancekunst zu entwickeln, ein Haus als Teil des Stadtorganismus. Der Stadtraum durchfließt die Eingangsebene und bildet eine halböffentliche Durchwegung zwischen der Straße und dem öffentlichen Naturraum im Blockinneren. Der Eingang in diese Passage ist in der Stadtfassade so integriert, dass der Durchgang als Fuge in einen Versteckten Garten mündet, der zugleich Zentralraum, Atrium und Erschließung für das Haus ist. Die zentrale Erschließung schraubt sich inszeniert in den Himmel und in die zwei Untergeschosse. Die Spirale wird durch Bepflanzung selbst zu einem vertikalen Garten. Die Hausfassade bildet mit ihrer halbtransparenten Geschlossenheit eine zurückhaltende Geste zum Stadtraum zwischen den extrovertierten Fassaden der Nachbarn. Akzente setzt sie durch die Materialität und die Art des Entstehens, erstellt in innovativen und handwerklichen Fertigungs- und Verarbeitungstechniken.
Das bauliche Regal der Etagen wird im Gebäudeinneren weitestgehend stützenfrei erstellt.
Alle Funktionsbereiche umschließen den Zentralraum: das offene Atrium. Auch die Untergeschosse erhalten Tageslicht durch das Atrium, welches unter Terrain geführt ist.
Im Erdgeschoss befinden sich eine Ausstellungsfläche und ein Kunstcafé. In den Obergeschossen gibt es zum einen Clusterwohnbereiche, mit einer Mischung aus Ateliers und reinem Wohnen, zum anderen einen Konferenzraum, ein Gemeinschaftsatelier, sowie Flächen für NGOs und sozio-kulturelle Organisationen.
Die Künstler:innen, die im Haus wohnen und/oder arbeiten haben die Möglichkeit dort sowohl zu produzieren als auch zu präsentieren.
In den Untergeschossen soll das Archiv des Künstlers Boris Nieslony Platz finden.
Es handelt sich um eine einzigartige Sammlung von Dokumenten/Verweisen zu ca. 6.000 Performance Künstler:innen weltweit. Die Bildabteilung umfasst Dias, Negative, Vintagen und mehrere hundert Stunden Filmmaterialien. Der Bestand ist im Prozess der Auflistung und Katalogisierung, wird aktuell digitalisiert und in die Datenbank der Museumsbibliothek aufgenommen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Betreiber Lively wurde ein Konzept erarbeitet für ein serviceorientiertes Wohnen im Alter. Da die Betreiber ursprünglich aus dem Hotelbereich kommen, bringen sie eine Betrachtungsweise mit, die vor allem auf die Zufriedenheit der zukünftigen Bewohner blickt. Diesen Ansatz setzt der Entwurf mit einladend gestalteten privaten und gemeinschaftlichen Aufenthaltsbereichen sowie ausreichenden Flächen für Serviceleistungen um. 

Die Struktur des Gebäudes ist so angelegt, dass die Zimmer hauptsächlich nach Süden, Osten und Westen ausgerichtet sind. Die langen Flure erschließen nur in kleinen Bereichen beidseitig Wohneinheiten und sind daher alle ausreichend natürlich belichtet. An dem mittleren straßenseitigen Hof liegt zentral im Gebäude der Empfangsbereich mit angegliederten Büro- und Therapieräumen. Weitere Gemeinschafts-, Service- und Technikräume befinden sich in den Gebäudeecken und –enden. Jede Wohneinheit bekommt einen privaten Außenbereich in Form eines großen Balkons oder einer Terrasse zugeordnet. Gemeinschaftliche Freiflächen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten finden sich in den Höfen und in dem barrierefrei erschlossenen Dachgarten. 

Die Planung orientiert sich an den Vorbildern des genossenschaftlichen Wohnungsbaus aus den zwanziger Jahren der „Neuen Amsterdamer Schule“ wie auch an der „Schillerpark“-Siedlung von Bruno Taut und wurde entsprechend den Leitideen des städtebaulichen Konzepts der Entwurfsgrundlage des Bebauungsplans umgesetzt. 

Die Gebäude werden von der halböffentlichen inneren Erschließungsstraße von Osten erschlossen, die Hauszugänge für die in Ost-West-Richtung gestreckten Baukörper sind an den Nordfassaden angeordnet. Die Wohnungen orientieren sich mit der Ausrichtung der Wohnbereiche und individuellen Freisitze auf die Innenhöfe nach Süden und Westen und erlauben eine optimale Nutzung der Sonneneinstrahlung für die natürliche Belichtung der Räume. Die zur aufgehenden Sonne orientierten Räume der Riegel an der internen Erschließungsachse sind durch ein entsprechendes Abstandsgrün geschützt.

Die Baukörper des Utrechter und des Groninger Hofs sind in die Baugrenzen des B-Plan-Entwurfs einbeschrieben und folgen den Vorgaben des B-Plan-Entwurfs zur Geschossigkeit. Die Ergänzung der viergeschossigen Bebauung um ein Staffelgeschoß im Utrechter Hof folgt der städtebaulichen Idee der sich nach Norden abstaffelnden Bebauung zum Grünraum der privaten Grünfläche und ermöglicht eine offene Bebauungsstruktur westlich der Nord-Südachse bei Beibehaltung der Vorgaben zur Geschossfläche. 

Die den Staffelgeschoss-Wohnungen zugeordneten Dachterrassen sind in ihrer Größe auf die Begrünung auch der angrenzenden Dachflächen abgestimmt. Die Dachflächen sind als Flachdächer mit einer extensiven Begrünung geplant.

Der Erbbauverein Moabit (EVM) ist mit über 10.000 Mitgliedern und über 5.000 Wohnungen eine der größten Wohnungsbaugenossenschaften in Berlin.

Die Wohnhausgruppe 58 des EVM liegt am Mariendorfer Damm 187-191 im Bezirk Tempelhof­-Schöneberg. Der Gebäudekomplex wurde Anfang der siebziger Jahre gebaut und am 1. Juni 2014 von der EVM Berlin eG erworben. Die Anlage besteht aus einem straßenbegleitenden ein- bis zweigeschossigen Riegel mit Gewerbeeinheiten und drei dahinterliegenden fünfstöckigen Wohnhäusern mit insgesamt 53 Wohnungen.

Das Ziel in diesem sozialen Zentrum ist es, eine medizinische Versorgung und gemeinschaftliches Leben mit Betreuungsmöglichkeiten unter einem Dach zu vereinen. Die EVM Berlin eG kooperiert in diesem Projekt mit dem Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF).

Da der Mariendorfer Damm eine breite stark befahrene Straße ist, schirmt der erhöhte Riegel die dahinterliegenden Wohnungen gleichzeitig vor dem Straßenlärm ab und schafft geschützte Höfe.

Im Erdgeschoss sind weiterhin Gewerbeeinheiten geplant. Die bereits ansässige Apotheke erhält neue erweiterte Räume, das Angebot wird ergänzt um ein Kiosk, ein Service Büro der EVM Berlin eG, eine Pflegedienststelle des EJF und eine Kiezküche mit Caféteria, die mit einer Terrasse den Hof nutzen kann.

Im 1. Obergeschoss werden zukünftig Arztpraxen verschiedener Fachrichtungen untergebracht. Besonders den älteren Bewohnern sollen dadurch unnötig lange Wege zu den Ärzten erspart bleiben. Eine bereits ansässige Zahnarztpraxis wird nach dem Umbau wieder einziehen.

Im 2. und 3. Obergeschoss entstehen Service-Wohnungen und Apartments für EVM-Mitglieder. Die 1-Zimmer und 2-Zimmer großen Wohnungen sind ideal für Senioren. Auch sollen dort Möglichkeiten für eine befristete Betreuung von Angehörigen geschaffen werden. Eine zweite Wohngemeinschaft wird durch das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk umgesetzt.

Im Staffelgeschoss sind Räume für eine Tagespflege des EJF vorgesehen. Außerdem entstehen auf dieser Etage weitere Wohnungen der Genossenschaft.

Eine besondere Herausforderung stellt die Statik dar. Die vorhandene Tiefgarage im Untergeschoss soll erhalten bleiben, das Erdgeschoss wird komplett neu aufgebaut und um drei Obergeschosse sowie ein zurückgestaffeltes Dachgeschoss ergänzt.

Baulich lehnt sich die Gestaltung an die vorhandenen Wohnbauten an. Ein leicht hervortretender Erker mit schlichten Fensterbändern betont die Ecke und bildet eine kleine Überdachung für den darunter liegenden Eckkiosk. Die Länge der Straßenfassade wird ab dem 1. OG durch dreieckige Erker gegliedert, die den Räumen dahinter einen Blick in beide Richtungen bieten. Um die Nutzer vom Straßenlärm abzuschirmen werden die Erker mit Schallschutzfenstern ausgestattet. Die drei Treppenhäuser und Aufzüge, die den langen Baukörper erschließen werden in die ansonsten schwer zu belichtenden Anschlusspunkte des Riegels an die vorhandenen drei Hofgebäude gelegt. Um die Verluste an Tageslicht in den vorhandenen Wohnungen zum Neubau hin zu kompensieren, werden diese Wohnungen umgebaut. Durch größere Fensterflächen, sowie Herausnahme von Innenwänden entstehen großzügige Koch-, Ess- und Wohnbereiche, die Licht von beiden Seiten bekommen.

 

Klare, quadratische Grundrisse, im Grundmaß ca. 8 x 10 m, prägen das Erscheinungsbild der modernen kubischen Wohnhäuser. Das charakteristische Erscheinungsbild unterstützt die Markenbildung. Die vier individuell geplanten, freistehenden Einfamilienhäuser bieten Wohn-/Nutzflächen von 189,80 bis 250,25 m2.

Extensive Gründächer bilden Dachterrassen auf den ein- oder zweigeschossigen Häusern. Gartenterrassen auf Wohnniveau mit Südausrichtung ergänzen die Aufenthaltsbereiche an der frischen Luft. Haus 1 und 2 werden ein-geschossig mit Dachterrasse und Haus 3 und 4 werden zwei-geschossig gebaut. Unkonventionelle Einzeldetails wie große Lufträume, Eckfenster und deckenhohe Holz-Alu-Fenster -fassadenbündig- teilweise auch mit Schiebeelementen, erhöhen die Attraktivität.

Diese exklusive Architektur setzt sich in der Ausstattung mit hochwertigen Materialien und Oberflächen sowie ein offenes Raumkonzept mit fließenden Räumen konsequent fort. Außerdem verfügen die Villen über Fußbodenheizung, Parkett sowie eine gehobene Sanitärausstattung.

Die Gebäude sind im ökologischen Holzsystembau und Massivbauweise durch erfahrene Handwerksfirmen gefertigt. Erweiterungsmodule im Baukastensystem (bspw. nutzbar als Garage oder Wintergarten) bieten weitere Möglichkeiten, um auf individuelle Bedarfe einzugehen.

Nullenergiehäuser mit ihren geothermischen Heizungsanlagen und kontrollierter Be- und Entlüftung bilden die Basis für energieeffizientes Wohnen.  Alle Gebäude sind voll unterkellert und verfügen über ein Heizkonzept mit Kraft-Wärme-Kopplung sowie beheizte Voll- Nutzkeller in WU-Beton, KfW-Effizienzhaus 70.

Integrierte Garagen oder ein überdachter Stellplatz sorgen für eine sichere Heimkehr auf trockenem Fuß und runden das Bild vom komfortablen Wohnen ab.

 

Mit bis zu 2.000 Beschäftigten ist die Neptunwerft in Rostock schon vor dem Zweiten Weltkrieg eine Großwerft gewesen. 1989 hatte sie sogar 6.500 Mitarbeiter. Doch 1991 lief der letzte Neubau vom Stapel und der übrig gebliebene Reparaturbetrieb zog nach Warnemünde. Insgesamt hatte die 1850 von Albrecht Tischbein gegründete Werft etwa 1.800 Schiffe gebaut, war führend im Eisenschiffbau: So entstand hier 1851 mit dem „Erbgroßherzog Friedrich Franz“ der erste seetüchtige eiserne Schraubendampfer Deutschlands. Nach wechselnden Erfolgen mit verschiedenen Besitzern firmierte der Betrieb seit 1890 als Schiffswerft Neptun und begann eine lange Expansion. Übrig blieb das Ensemble einer Großwerft mit riesigen Hallen und einem gewaltigen Werftkran von 1976. Zur Warnow hin entstanden neue Wohnhäuser, andere Teile werden gewerblich genutzt. Das Stadtbild prägen als Einkaufszentrum genutzte Schiffbauhallen von 1901 (1950 verlängert) und 1951 (1981 um Sektionsmontage ergänzt). Westlich davon blieben die Schlosserei von 1890, die Mechanische Werkstatt von 1880 und eine Maschinenbauhalle (1910) stehen. Außerdem gehören ein Bunker von 1943 sowie das 1924 erbaute Verwaltungsgebäude dazu. Für das Gelände der stillgelegten Neptunwerft und den städtebaulich prominenten Hafenanlagen wurde und wird eine zeitgemäße Nachnutzung gesucht. Eine schwimmende Wohnanlage aus prototypischen Floating Houses wird seitens der Projektentwickler Büro13 vorgeschlagen. Die schimmernden Häuser bieten jeden Komfort eines Hauses auf festem Grund und Boden inmitten des Stadtgebiet von Rostock. Die Bewohner genießen das maritime Flair und den Blick auf das Wasser. Die Anlage kann beliebig mit anderen Modellen der floating architecture, wie einem Restaurant, einer Bar- kulturellen Einrichtungen erweitert werden, ohne diesen städtebaulichen Standard zu manifestieren.
Der Standort kann sich über die kommenden Dekaden dynamisch und flexibel entwickeln, die schwimmenden Architekturen geben genug Raum für die Bedürfnisse der kommenden Generationen.

Städtische Nachverdichtung nutzt freie Flächen im Bereich bereits bestehender Bebauung. Dächer werden ausgebaut, leerstehende Gewerbegebäude umgenutzt. Wir wissen, dass die Städte wachsen werden. Das ist ein globales Phänomen. Damit die Städte lebenswert bleiben, müssen wir die Grünflächen in der Stadt erhalten und neue schaffen. Das wird in unseren Entwürfen stets berücksichtigt sowohl für Stadtklimatisierung als auch zur Anpassung an das wandelnde Klima mit den immer öfters auftretenden Starkregenereignissen. Grünflächen müssen als Versickerungs- und Speicherflächen neu geschaffen werden. Es bedarf ein Regenwassermanagement.
Im Falle der vorliegenden Nachverdichtungsstudie sind auf einer leer stehenden Gewerberemise 5 Wohngeschosse aufgestockt worden. Der oberen Wohnung wird das Dach direkt zugeordnet. Neben der Dachterrasse wird dort ein Dachgarten als Urban Garden entstehen. Das Regenwasser wird direkt auf dem Dachgarten gehalten und für die Gartenbewässerung genutzt.
Hier sind einige Wege, wie die Nachverdichtung zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen kann:
Flächeneffizienz: In dicht besiedelten städtischen Gebieten sind freie Flächen oft knapp. Durch die Innenverdichtung können bereits erschlossene Flächen optimal genutzt werden, ohne die Ausdehnung der Stadt in die umliegenden natürlichen Gebiete voranzutreiben. Dies schützt wertvolle Ökosysteme und begrenzt die Zersiedelung.
Förderung öffentlicher Verkehrsmittel: Nachverdichtete Stadtviertel sind oft gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Nähe zu Bus- und Bahnhaltestellen fördert die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und reduziert den Bedarf an individuellen Fahrzeugen. Dies mindert Verkehrsbelastung, Staus und Luftverschmutzung.
Reduzierung der Verkehrswege: Nachverdichtung ermöglicht es, wichtige Einrichtungen wie Arbeitsplätze, Bildungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten näher an den Wohnraum zu bringen. Dadurch werden die täglichen Pendelwege verkürzt, was nicht nur Zeit spart, sondern auch den CO₂-Ausstoß und den Energieverbrauch verringert.
Erhaltung des kulturellen Erbes: In vielen Städten gibt es historische Gebäude und Stadtviertel, die für die Identität und Kultur der Stadt von Bedeutung sind. Die Innenverdichtung kann dazu beitragen, diese Gebiete zu erhalten, indem sie den Leerstand reduziert und Gebäude saniert werden, anstatt neue Flächen zu entwickeln.
Förderung der sozialen Interaktion: Nachverdichtete Stadtviertel können Gemeinschaftsgärten, Spielplätze und öffentliche Plätze einschließen, die soziale Interaktion fördern. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und schafft einen Raum für Begegnungen und Austausch.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Bei der Nachverdichtung werden oft moderne Baustandards und Technologien angewendet, die zu energieeffizienten Gebäuden führen. Die Integration erneuerbarer Energien wie Solarenergie und die Implementierung von intelligenten Energiemanagementsystemen reduzieren den ökologischen Fußabdruck.
Steigerung der Wirtschaftlichkeit: Die effiziente Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur und die Konzentration von Einrichtungen führen zu einer wirtschaftlichen Nutzung der Ressourcen. Dies kann zu Kosteneinsparungen führen und Investitionen in neue Infrastruktur minimieren.
Die Nachverdichtung im Wohnungsbau und Städtebau ist eine effektive Maßnahme, um dem Bedarf an Wohnraum in wachsenden Städten gerecht zu werden. Sie ermöglicht eine nachhaltige Stadtentwicklung und fördert die Lebensqualität der Bewohner.

In den ‚Steimker Gärten‘ in der Nähe des Wolfsburger Stadtforst entstehen acht neue Townhouses in zwei Gebäudezeilen. Die Baukörper werden in Massivbauweise errichtet und leben vom Materialwechsel aus Klinker und hellen Putzflächen im gedeckten Weißton. Gleichzeitig wird durch eine klare Struktur und wiederkehrende Materialien eine ruhige und homogene Atmosphäre geschaffen. Die Straßenorientierte Fassade wird betont durch den Einschnitt in der Erdgeschossebene in den Mittelhäusern für die teilweise überdachten Autostellplätze.

Wohnungen:
Die familienfreundlichen ca. 200 m²  bis 210 m²  großen Wohnungen erstrecken sich über 4 Ebenen inklusive ausgebautem Dachgeschoss und Dachterrassen. Die Dächer sind durchgehend begrünt und dienen der Rückhaltung von Niederschlagswasser. Damit wird das nahe Wohnmikroklima deutlich verbessert.Die einzelnen Wohneinheiten verfügen über fünf Zimmer mit einer hohen Standardausstattung wie: Fußbodenheizung, ebenflächige Duschen sowie auskragende Erker. Die privaten Gärten und Terrassen sind zu den Grünräumen des Quartiers ausgerichtet und bieten den Bewohnern das Privileg des direkten Landschaftsbezugs.

Konzept:
Zentrales Thema im Quartier ist das energieeffiziente und nachhaltige Bauen. Alle Gebäude werden nach den Vorgaben von Blue Building errichtet. Ziel des Konzeptes sind die flächendeckenden Nachhaltigkeitsaspekte in dem Neubauprojekt. Dazu zählen z.B. die Reduktion von Ressourcenverbrauch (Energie, Wasser, Flächen), sowie weniger Umwelteinwirkungen durch Bau- und Schadstoffe.
Der Mehrwert durch Blue Building ist die Zusammenstellung von Gebäudemerkmalen, welche eine hohe ökologische, ökonomische und soziale Qualität absichert. Die umweltbewusste, wirtschaftliche und nutzerorientierte Bauweise zeichnet das Quartier aus und schafft ein gesundes und behagliches Wohnklima für die Bewohner.

Das Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook wurde auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger Kaserne erschlossen und grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide an. Im Quartier entsteht ein Nahversorgungszentrum mit Supermarkt und Drogerie. Für eine gute Anbindung an das ÖPNV-Netz sind vier Bushaltestellen im Fischbeker Heidbrook geplant. Es wurden zwei Reihenhaustypen, Typ R1-F zweigeschossig und Typ R2-F zweigeschossig mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss, mit insgesamt 100 Reihenhäusern auf 12 Baufeldern mit kostengünstigen Wohnungen bebaut.

Makrolage: Die zu bebauenden Flächen befinden sich im südwestlichen Teil Hamburgs zwischen Neugraben und Neu Wulmstorf. Die Grundstücke sind nicht zusammenhängend und verteilen sich auf das gesamte Neubaugebiet. Es gibt wenige kulturelle Einrichtungen, dafür aber viele Grünflächen in der naheliegenden Umgebung. In Neugraben sowie in Neu Wulmstorf gibt es alle Einrichtungen für den täglichen Bedarf, sowie Kirchen, Gaststätten, Kreditinstitute und Sportflächen. Die an den Fischbeker Heidbrook angrenzende zweispurige Hauptstraße ist stark befahren. Die Grundstücke befinden sich im innenliegenden ruhigen Bereich des Neubaugebiets.

Mikrolage: Das gesamte Neubaugebiet ist für eine Wohnbebauung geplant, hauptsächlich mit Reihenhäusern. Angrenzend an die Baufelder 11 und 12 sind Mehrfamilienhäuer in der direkten Nachbarschaft geplant. Die Baufelder 1-8 im westlichen Neubaugebiet werden mit dem Reihenhaus Typ 1 mit einer Putzfassade, die Baufelder 9-11 im südlichen Bereich sind mit dem Reihenhaus Typ 2 und einer Klinkerriemchenfassade ausgestattet. Für das Baufeld 12 sind wieder Reihenhäuser vom Typ1 mit Klinkerriemchen ausgeführt worden. Bei allen Häusern handelt es sich um SAGA – Typenhäuser.

Für die Bebauung der Grundstücke sind die Ausweisungen des Bebauungsplans Neugraben Fischbek NF 66 zu Grunde gelegt worden. Die Reihenhäuser entlang der Ringstraße sind mit einer Klinkerfassade mit rot-brauner Farbgebung versehen. Alle Entwürfe und Konzepte der Bebauung und der Außenanlagen wurden im Gestaltungsbeirat Neugraben vorgestellt und abgestimmt. Im südlichen Bereich des Neubaugebiets wurde die Bebauung um sogenannte Wohnhöfe geplant, welche sowohl als Wendehammer, als auch eine gemeinsam mit den Nachbarn nutzbare Grünfläche beinhalten.

Der energetische Standard der Reihenhäuser ist gem. KfW 55-Standard umgesetzt, der Wärmeerzeuger ist durch Anschluss an das Fernwärmenetz (HamburgEnergie) realisiert. Neben einem möglichst hohen Stellplatzschlüssel wird insbesondere Wert auf eine gute Wohn- und Lebensqualität gelegt, die durch ausreichend Garten-, Spiel-, und Freiflächen sichergestellt werden soll. Die Ausstattungsqualität der Wohnungen ist nach den SAGA hausinternen Standards errichtet worden. Die Raumgrößen und Kücheneinrichtungen sind gem. IFB-Förderrichtlinie bemessen.

Lage:
Die Erschließung erfolgt direkt vom öffentlichen Straßenraum, der Lindenallee, über eine auf dem Grundstück gelegenen Zufahrtsstraße. Über die Zufahrtsstraße bekommt man einen direkten Blick auf die Südfassade.
Im Norden grenzt ein Bahngelände an, weshalb die bahnzugewandte Seite zur Erschließung über einen Laubengang genutzt wird. Fahrradstellplätze befinden sich zum einen dezentral in den Außenanlagen mit Überdachung neben beiden Hauseingängen und zum anderen größtenteils in einem Abstellraum der Lindenallee 4b.
Für jede Wohneinheit ist außerdem ein Pkw-Stellplatz vorgesehen. 

Baukörper:
Die Errichtung von 2 Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 37 Wohneinheiten, ist ausschließlich für die Nutzung Wohnen vorgesehen. Der Entwurf orientiert sich in Kubatur und Nutzung an den Vorgaben aus dem festgesetzten Bebauungsplan.
Beide Baukörper leben vom Materialwechsel aus Klinkerriemchen und hellen Putzflächen. Gleichzeitig wird durch eine klare Struktur und wiederkehrende Materialien eine ruhige und homogene Atmosphäre, in Anlehnung zur idyllischen Waldumgebung, geschaffen. Die zurückgesetzten Balkone sind Bestandteil der Fassadenkonzeption und werden in der Südfassade als gestalterisches Mittel genutzt, um das Farbkonzept zu betonen. Die auf den Dächern installierten Photovoltaikanlagen sind durch die Attika und den seitlichen Abstand optisch abgeschirmt.

Wohnkonzept:
Die viergeschossigen Einzelgebäude beinhalten insgesamt 37 Wohnungen unterschiedlicher Größe und Ausstattung, welche gemeinsam über einen Laubengang erschlossen werden. Durch dieses Angebot an Gemeinschaftsfläche, kann eine Kommunikationsinsel für Bewohner entstehen. Die einzelnen Wohneinheiten sind nach Süden zur bahnabgewandten Seite ausgerichtet und verfügen alle über einen Freisitz in Form von einem Balkon oder einer ebenerdigen Terrasse.
Durch Einhaltung des Nullbarrierestandards der Außenanlagen in Verbindung mit den barrierefreien Wohnungen in den Erdgeschossen, wird selbstbestimmtes Wohnen generationsübergreifend ermöglicht.
Wenn die Bewohner dieses Potenzial annehmen, entsteht Nachbarschaft.

Fakten:
37 Wohneinheiten, 2 bis 4 Raum Wohnungen a 50 – 80 m² Wohnfläche, 37 PKW-Stellplätze und 80 Fahrradstellplätze also je WE ca. 2 Stellplätze

Visualisierungen: 3d Konzept Wismar

Die nähere Umgebung ist geprägt durch eine offene Bebauung und Zeilenbauten. Im Erdgeschoss befinden sich eine betreute Wohngemeinschaft mit 9 Zimmern, sowie eine Tagespflege-Einrichtung mit 12 Plätzen. Im rückwärtigen Bereich des Grundstückes sind der Wohngemeinschaft und der Tagespflege jeweils eine großzügige Terrassenfläche zugeordnet.
Ein wichtiger Punkt bei der Planung des Gebäudes war die Berücksichtigung der Barrierefreiheit. Der Anteil alter Menschen in der Gesellschaft steigt stetig an. Auch in Ketzin fehlen Wohnungen, die ein altengerechtes und möglichst lange selbstbestimmtes Wohnen ermöglichen. Die Planung beinhaltet verschiedene Wohnformen, die sich gegenseitig ergänzen.

Die 23 Wohnungen in den oberen Geschossen sind größtenteils barrierefrei oder entsprechend nachrüstbar. Jede der Zwei- bis Drei-Raumwohnungen verfügt über einen eigenen Balkon oder eine Terrasse. Zusätzlich gibt es auf der obersten Ebene eine gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse.

Ein Teil des Grundstückes ist unterkellert, um die benötigten Kellerräume und eine Tiefgarage mit 17 Stellplätzen unterzubringen. Die Terrassen liegen auf der Decke der Tiefgarage und sind durch ein intensiv begrüntes Hochbeet getrennt. Von den Terrassen führt ein Weg zu einer Sitzgruppe um einen großen Baum. Die Aussenanlage ist als Oase für alle Hausbewohner geplant. Ein Gemüsegarten auf dem Dach ergänzt das Freiraumangebot für die Bewohner.