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Das Grundstück „Am Studio 5“ lag zu Ostberliner Zeiten direkt gegenüber der Sendezentrale des Deutschen Fernsehfunks/Fernsehen der DDR. In den 1970er Jahren entstand hier ein Kindergarten für die Kinder der Betriebsmitarbeiter/innen; ein Holzbaracken-Bau, der 1996 durch einen Brandschaden erheblich zerstört wurde. 1997 die „Kindertagesstätten SüdOst“ (Eigenbetrieb von Berlin) einen Neubau in Auftrag gegeben, in dem Platz für zwei Kinder-Wohngruppen mit jeweils 50 Kindern im Alter von acht Monaten bis sechs Jahren geschaffen werden sollte.

Auf den ersten Blick präsentiert sich die Kita mit einer zur Straße hin geschlossenen Fassade; vereinzelte Farb-Mosaike vermitteln spielerische Leichtigkeit. Was nach außen hin abweisend wirken kann, dient den Kinder als Geborgenheit stiftende Grenze zur Welt der Erwachsenen. Ihre Kita weitet sich rückseitig großzügig in den anliegenden Garten aus, das Kitadach wird zur grünen Wiese.

Das Gebäude erstreckt sich ca. 68 Meter entlang der Straße „Am Studio 5“ in eingeschossiger Bauweise. Das Gebäude ist nach Süden orientiert, dadurch öffnen sich die Gruppenräume auf der gesamten Breite Richtung Sonne und Garten. Jedem Gruppenraum sind großzügig überdachte Terrassenbereiche zugeordnet, die sommers wie winters Schutz bieten.

Der Grundriss des Gebäudes ist L-förmig angelegt und gliedert sich funktionell in zwei Nutzungsbereiche, die durch ein Foyer verbunden sind: Die lange Seite des „L“ beherbergt parallel zur Straße „Am Studio“ Nebenräume wie Sanitär, Material- und Abstellräume. Diese bilden eine Pufferzone zu den Kita-Räumlichkeiten, die sich ebenfalls auf der langen Seite des „L“ ausschließlich Richtung Garten öffnen. In der kurzen Seite des „L“ sind ein Multifunktionsraum mit zugehörigen Abstellräumen, eine Verteilerküche sowie die Büros und Sozialräume für das Betreuungspersonal untergebracht. Der Zugang zum Garten ist über das Foyer wie über die Kita-Räume möglich.

Das extensiv begrünte Dach ist als Pultdach mit einer Dachneigung von 10° in südlicher und westlicher Ausrichtung geneigt und für die Aufnahme von Photovoltaikanlagen geeignet. Eine Bestückung der Dachflächen mit diesen technischen Anlagen ist in einem angemessenen Umfang vorgesehen.

Die Kita „Am Studio 5“ ist von einem parkähnlichen Garten umgeben, in dem ein reichhaltiger Baumbestand eine naturnahe Atmosphäre schafft. Rechterhand vom Haupteingang erschließt eine Zufahrt den rückwärtigen Geländeteil. Hier befinden sich Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, die Küchenanlieferung wird ebenfalls über diese Zufahrt zum Gebäude ermöglicht.

Städtebau
Angrenzend befindet sich eine geschützte Grünanlage, das umliegende Stadtgebiet ist geprägt von alten Villen und Mietshäusern. In unmittelbarer Umgebung liegt das Schloss Schönhausen. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Vegetation sieht dieser Entwurf versetzt zueinander angeordnete Gebäude vor. Dadurch entstehen zum Einen geschützte Bereiche für die Bewohner, zum Anderen kann so möglichst viel der vorhandenen Vegetation erhalten bleiben und ideal in die Grundstücksgestaltung eingebunden werden. Die Häuserzeile orientiert sich zu den eigenen Gärten und schirmt diese von der Straße ab.

Entwurf
Eine gemeinsame, unterirdisch liegende Privatstraße erschließt alle Einzelhäuser auch mit dem Auto. In der unter den Gebäuden liegenden Tiefgarage hat jeder Bewohner zwei Stellplätze genau unter seinem Haus und kann von dort aus direkt den Treppenraum seiner Wohneinheit betreten. Dahinter angrenzend befindet sich der Kellerraum. Über die Treppe gelangt man ins Erdgeschoss, das zur Straßenseite über einen zweiten ebenerdigen Zugang verfügt. Der Wohnbereich ist offen und weitläufig gestaltet und gewährt direkten Zugang zum eigenen nach Westen ausgerichteten Garten. Im Obergeschoss befinden sich zwei große Zimmer, sowie zwei Bäder, die durch eingesetzte runde Lichtkuppeln von oben mit Tageslicht versorgt werden. Im Dachgeschoss liegt das Studio, dessen begrüntes Dach eine amorphe Form aufweist. Belüftet und belichtet wird dieser besondere Raum ebenfalls durch runde Lichtkuppeln in der Dachfläche.

Inmitten einer gewachsenen, ruhigen und grünen Umgebung in im Zentrum Alt-Pankows liegt die Ossietzkystraße. Nördlich des Grundstücks beginnt direkt der Schlosspark des historischen Schlosses Schönhausen. Die Umgebung ist geprägt durch eine halboffene Bebauung und zahlreiche Grünanlagen.

Entwurf
Das besondere an diesem Entwurf ist die Erschließung der einzelnen Wohneinheiten. Das Treppenhaus und der Aufzug werden halboffen ausgebildet, dadurch entsteht eine Art Laubengang, von dem man in die Wohnungen gelangt – somit ist eine Querlüftung jeder Wohneinheit möglich. Alle Wohnbereiche sind der ruhigen und sonnigen Gartenseite zugewandt und haben jeweils Zugang zu einer Loggia.

Energiekonzept
Schon die Grundrissaufteilung hat Auswirkungen auf den Energieverbrauch eines Gebäudes. Um die Wärmeverluste gering zu halten und für eine erhöhte Behaglichkeit zu sorgen, wurden die wärmebedürftigen Bereiche, wie Bäder von der Fassade abgelöst ins Innere des Gebäudes gelegt. Dadurch ist zudem eine größere Gebäudetiefe und somit eine kompaktere Bauweise möglich. Das verbessert das Verhältnis von Volumen zu Gebäudehülle. Effiziente Vierspänner optimieren zugleich das Verhältnis von Wohnfläche zu Erschließungsfläche. Durch ein außenliegendes Treppenhaus ist bei diesem Entwurf trotzdem ein Querlüften aller Wohnungen möglich.
Eine gezielte Planung großflächiger Glasflächen verbessert die Nutzung passiver Solargewinne.
Durch eine massive Bauweise entstandene Speichermasse des Gebäudes hilft starke Temperaturschwankungen abzupuffern. Zusätzlich ist eine Bauteilaktivierung über in die Decken eingelegte Kapillarrohrmatten geplant. Die Speichermasse lässt sich durch die mögliche Querlüftung nachts abkühlen. Ein hoher Dämmstandard verringert die passiven Wärmeverluste.
Der Strombedarf soll größtenteils durch fassaden- und dachintegrierte Photovoltaik-Anlagen gedeckt werden.

Städtebau
Das Bestandsgebäude liegt an der Ecke Revaler Straße/Marchlewskistraße im Bezirk Friedrichshain. Vom Dach des Eckgebäudes eröffnet sich ein Panoramablick über die ganze Stadt, mit direktem Blick auf die Oberbaumbrücke, den Fernsehturm, die Spree und die O2-World.

Entwurf
Das Dachgeschoss mit seinem U-förmigen Grundriss bietet Platz für insgesamt vier Wohneinheiten von 112-128 m². Jede Wohnung hat eine oder mehrere Loggien, die als gerahmte Kuben die Dachhaut durchstoßen. Die offenen Wohnbereiche sind alle nach Süden bzw. Süd-Osten ausgerichtet, in den vorgegebenen Umrissen des alten Daches sind moderne, funktionale Grundrisse entstanden.
Die Erschließung erfolgt über einen eingeschnittenen Laubengang, dadurch wird eine Querlüftung aller Wohneinheiten gewährleistet.

Das Projekt

Bauherren dieses Projektes sind die Salesianer Don Boscos und die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel – beides Orden, die sich der Jugendarbeit verschrieben haben.
Ursprünglich lag das Don Bosco Zentrum Berlin im Stadtteil Wannsee, bis beschlossen wurde, den Sitz in einen Stadtteil zu verlegen, in dem man näher an den Jugendlichen wäre, die man mit der Jugendarbeit erreichen möchte.
In Berlin-Marzahn bot sich ein leerstehendes Verwaltungsgebäude an, in dem es ausreichend Platz für die zahlreichen Angebote des neuen Don Bosco Zentrums gibt. Das dreigeschossige, dreiflügelige Gebäude wurde 1992 als Aussiedlerheim gebaut und später als Verwaltungsbau genutzt.
Gemeinsam mit den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und der Manege gGmbH sollte das alte Gebäude mit neuem Leben erfüllt werden.
In einem Flügel des Gebäudes wurde zudem ein Jugendgästehaus eingerichtet. Für diese Anforderungen mussten zahlreiche Umbauten vorgenommen werden. Zusätzlich wurden in zwei Bereichen moderne, verglaste Anbauten geplant. Der neue Haupteingang mit Café befindet sich nach den Umbaumaßnahmen in dem nach Osten vorgelagerten Rundbau, der um ein vollständig verglastes Geschoss mit einem Multifunktionssaal aufgestockt wurde. Der andere Anbau ist ein Wintergarten, der auf dem Westflügel den Wohnbereich der Brüder und Schwestern um einen großzügigen Aufenthalts- und Kongressbereich ergänzt.

Foyer und Empfangsbereich
Im Ostflügel und im später hinzugefügten Rundbau befindet sich der sogenannte “offene Bereich” der Jugendeinrichtung, eine 24 Stunden besetzte Begegnungs- und Beratungsstätte mit Empfang und Aufenthaltsräumen.
Der Rundbau wurde zum neuen Foyer mit geschwungenem Empfangstresen umgebaut. Die vergrößerten Fensterflächen und mehrere Durchbrüche haben großzügige, helle Räume geschaffen.
Durch den rot akzentuierten Windfang gelangt der Besucher in das Foyer, das durch seine offene Zweigeschossigkeit eine übersichtliche Empfangs- und Verteilerfunktion übernimmt.
Die große eingestellte Treppe führt ins neu hinzugefügte Obergeschoss mit dem Café. Das Café kann mit anderer Bestuhlung auch als Vortragsraum genutzt werden.

Ausbildungsstätten und Büros
Im mittleren Gebäudeteil und im Nordflügel sind die Ausbildungsbereiche untergebracht.
Diese beinhalten eine Lehrküche, die auch Café und Kantine versorgen soll, eine Malerwerkstatt, ein Vervielfältigungsraum, einen Medienraum, Umkleiden, Sanitärbereiche, Büros sowie Lehr- und Versammlungsräume. Im 1.Obergeschoss des Ostflügels sind die Büros der Einrichtungsbetreiber untergebracht: DON BOSCO – Büro Berlin, Büro Manege – hierfür waren kaum Umbauten notwendig, da das Gebäude bereits zuvor eine Büronutzung beherbergte.

Jugendgästehaus
Im Nord- und Ostflügel des 2.Obergeschosses ist ein Jugendgästehaus mit insgesamt 59 Betten untergebracht worden. Die 5 Betreuerzimmer haben eigene Bäder, für den Rest der Nutzer gibt es zentrale Dusch- und Sanitäranlagen. Zusätzlich wurden ein Gemeinschaftsraum und eine Teeküche für das Gästehaus ausgebaut. Das Jugendgästehaus steht für Reisegruppen und Schulklassen zur Verfügung.

Wohnbereiche
Der Westflügel dient als dauerhafter Wohnbereich:
Im Erdgeschoss wurden 14 voll ausgestattete Volontariatswohnungen eingerichtet. Darüber befinden sich die Wohnungen der Einrichtungsbetreiber: Im 1. Obergeschoss liegt die Wohnung für die Salesianer DON BOSCOS, fünf Zimmer mit eigenem Bad, sowie ein behindertenfreundliches Wannenbad und eine großzügige Wohnküche, die gemeinschaftlich genutzt werden.
Im 2. Obergeschoss wurde für die Heiligenstädter Schulschwestern eine Wohnung mit vier Zimmern, Gemeinschaftsbad und gemeinschaftlicher Wohnküche ausgebaut.
Im Bereich der ehemaligen Dachterrasse ist ein Wintergarten mit vorgelagerter Terrasse entstanden, welcher für Kongresse, Seminare, sowie größere Essen von Brüdern und Schwestern gemeinsam genutzt werden kann.

Kapelle
in künstlerischer Zusammenarbeit mit Franka Silberstein. Den Wohnbereichen der Brüder und Schwestern ist ein gemeinsamer Gottesdienst- und Andachtsraum mit Sakristei im 1.OG zugeordnet. Die Kapelle dient als Raum der geistigen Konzentration, Meditation und Stille und bietet Platz für 40 Leute. Sie ist in drei Bereiche geteilt: Eingangsbereich, gemeinsamer Andachtsraum mit Altar und stiller Andachtsraum.
Die reduzierte Einrichtung besteht aus flexiblem Altar, Stühlen, Hocker und Lesepult sowie festem Tabernakel und Seitenbänken. Die Bänke wurden aus eingefärbtem und beheiztem Kunststein ausgeführt. Die weißen Lehmwände fördern ein angenehmes Raumklima und stehen in einem farblich zurückhaltenden Kontrast zu dem akaziengrünen Fußboden und den Seitenbänken.
Die Belichtung erfolgt über Sonnenlicht durch blau-grüne Betonverglasung und schmiedeeiserne Kerzenleuchtern sowie indirekt über Lichtvouten.

Das Umfeld ist geprägt von einer Mischung aus Wohnbauten und Grünflächen. Im Norden angrenzend befindet sich direkt ein Volkspark und Naturschutzgebiet, nach Westen liegen zwei kleine Seen.

Die vorgeschlagene Bebauung folgt einem einheitlichen Gestaltungskanon und bereichert das Umfeld architektonisch. Auf dem ersten und letzten Grundstück sieht der Entwurf jeweils einen viergeschossigen Kopfbau mit altengerechten Wohnungen vor. Städtebaulich rahmen diese Torhäuser die Gesamtanlage ein und bilden Auftakt und Ende der Wohnanlage. Entlang des halböffentlichen Grünzugs, der als Obsthain angelegt wird, werden neun zweigeschossige Gebäude in offener Bauweise auf real geteiltem Eigentum errichtet. Die einzelnen Baukörper können je nach Bedarf als Villa, Doppelhaus oder Generationshaus umgesetzt werden.

 

Architektur

In ihrer äußeren Gestalt sind die geplanten Häuser bewusst schlicht und geradlinig gehalten. Alle vier Ecken der Baukörper sind über beide Geschosse eingeschnitten, ergänzt wird die kubische Form durch Eckpfeiler, sowie Bügel auf Attikahöhe. In diesen Einschnitten sitzen die großen Haupt-Fensterflächen, dadurch wird der Innenraum vor direkten Einblicken von außen geschützt.
Die zurückhaltende Fassadengestaltung erlaubt eine flexible Inneraumaufteilung, so dass in der Kubatur entweder ein großes Einfamilienhaus von ca. 230 m² oder aber zwei Wohneinheiten von je 115 m² entstehen können. Letztere lassen sich sowohl als Doppelhaushälften, als auch als Etagenwohnungen übereinander, z.B. für Generationenwohnen verwirklichen.
In den Eckeinschnitten des Gebäudes liegen dann entweder Eingänge oder Terrassen, im Obergeschoss sind eingehängte Balkone möglich.

 

Bauweise und Energiekonzept

Angedacht ist ein umfassendes Energiekonzept für die gesamte Anlage. Alle Gebäude sollen im Passivhausstandard errichtet werden und folgen dem Prinzip des passiven Solargewinns mit einer Ausrichtung der großen verschattbaren Fensterflächen nach Süden und Westen, während die Fassaden nach Norden und Osten weitestgehend geschlossen und hochdämmend gestaltet werden. Geplant ist der Anschluss an das Fernwärmenetz mit einer zentralen Übergabestation. Ein weiterer Baustein des Energiekonzepts ist die optionale Nutzung der regenerativen Energien durch Photovoltaik- Anlagen (PV-Anlagen) auf den Dächern. Ziel ist es durch die Vernetzung und Zeitoptimierung der eigenen Verbraucher (eMobil, Waschmaschinen, …) die erzeugte Energie selbst zu nutzen und den überschüssigen Anteil erzeugter Energie vergütet in das Netz einzuspeisen. Als innovatives passives Energieeinsparungssystem soll eine solare Wandheizung in die Süd- und Westfassade aller Gebäudeteile integriert werden. Im Gegensatz zu konventionellen Dämmsystemen, die zwar die Wärme im Raum halten, aber auch den Wärmeeintrag der Sonnenstrahlung verhindern, öffnet die Wandheizung eine Einbahnstraße für Solarwärme. Dadurch dringen die Strahlen der Sonne bis auf die (massive) Wand. Dort werden sie über eine Absorberschicht in Wärme umgewandelt. Transmissionsenergiegewinne können durch die aktivierten Bauteile absorbiert werden und fließen in den Energiehaushalt des Systems ein. Der Bedarf an Heizenergie sinkt.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Energiekonzeptes ist die Integration einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

 

Städtebau
Das Grundstück liegt sehr zentral in unmittelbarer Nähe des neuen Berliner Hauptbahnhofs in einer ruhigen, grünen Seitenstraße. Die direkt angrenzende Bebauung besteht in erster Linie aus Zeilenbauten der Nachkriegszeit. Der Entwurf nimmt diese Struktur auf, indem jeweils fünf Stadthäuser zu einem Baukörper zusammengefasst werden. Unterstützt wird dieses Erscheinungsbild dadurch, dass die Bauten mit ihren Rücksprüngen und den zwei unterschiedlichen durchlaufenden Fassadenmaterialien wie zwei längliche ineinandergesteckte Quader wirken.
Der alte Baumbestand zur Seydlitzstraße hin soll erhalten bleiben, daher liegen die Gebäude hier zurückgesetzt und die Bäume schützen die Privatsphäre der Gärten. Die Erschließung erfolgt durch kleine Privatstraßen, die quer von der Seydlitzstraße abzweigen.

Entwurf
Die Wohnebene hat eine größere Raumhöhe und wird durch die querliegende Treppe in Wohn- und Essbereich zoniert. Durch die erhöhte Lage im 1. OG bietet sie den Bewohnern eine geschützte Privatsphäre. In der Ebene darüber befinden sich die Schlafräume und ganz oben liegt das Studio. Die unterste Ebene, die bewusst eine geringere Raumhöhe hat, ist der Erschließung und Nebenräumen vorbehalten. Vor dem zurückspringenden Eingangsgeschoss entstehen überdachte Stellplätze für jeweils zwei Autos. Die Hausgärten auf der Rückseite sollen um einen Meter angehoben werden und so den Übergang von der Terrasse in den Garten verringern.

Standort
Im Vorfeld wurden durch Büro13 unter Hinzuziehung kompetenter Fachleute eingehende Untersuchungen zur Ausbaufähigkeit und zum Zustand des Eckgebäudes und Seitenflügels durchgeführt. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und nach Erarbeitung mehrerer Entwurfsvarianten wurde mit dem Auftraggeber ein Konzept zur Ausführung gebracht.

Entwurf
Um die Fassade des Bestandsgebäudes nicht zu stark zu verändern springt das aufgestockte Dachgeschoss auf der Straßenseite fast komplett zurück und bildet umlaufend Dachterrassen für die dahinterliegenden Wohnungen aus. Das Profil des historischen Attikagesimses wurde nach der Aufstockung auf Höhe der alten Traufkante wieder hergestellt.
Der Blickfang des Ausbaus ist das neu entstandene Turmzimmer, das als einziger Bauteil bis an die Fassade des Altbaus heranreicht und die prominente Ecke des Gebäudes betont.
Von den Dachterrassen und den Atelierfenstern des Eckturmes bietet sich den Bewohnern ein privilegierter Blick über das üppige Grün des gegenüberliegenden Parks und die Stadtsilhouette bis hin zum Fernsehturm.

Ausführung
Durch den Einsatz zeitgemäßer Materialien, wie die Verwendung von vorgefertigten Großtafelelementen für den Neubau des Dachgeschosses wurden die Montagezeiträume optimiert, so dass die Bauzeit über den bewohnten Einheiten in den Geschossen entsprechend reduziert wurde.
Entstanden sind insgesamt drei geräumige Dachgeschosswohnungen, welche durch ihre offene Gestaltung der Koch-, Ess- und Wohnbereiche einen Loftcharakter haben. Auch die übrigen Wohn- und Schlafräume wirken durch großflächige Verglasungen zu den vorgelagerten Dachterrassen offen und hell.
Die Erschließung erfolgt von der Hofseite über einen Laubengang. Durch einen im Zuge der Sanierung neu angebauten Aufzug sind alle Wohnungen schwellenlos erreichbar.

Allgemein
Untersucht wurde sowohl der Dachausbau im Zuge der Zusammenlegung der darunterliegenden Wohnung im 4.OG, als auch die Variante einer separaten Dachwohnung zwischen jeweils 2 Treppenaufgängen. Dabei wurde ein praktikabler und wirtschaftlicher Entwurf erstellt, welcher attraktive Wohnungen unter Berücksichtigung des Denkmalwertes und unter Beachtung zur Bauordnung beinhaltet.

Entwurf
Um möglichst sensibel mit der vorhanden Substanz umzugehen und auf die Belange der Denkmalbehörden Rücksicht zu nehmen, sieht der Entwurf vor, die vorhandenen Gesimskanten des Pultdaches zu belassen. Um trotzdem die erforderliche Raumhöhe zu erreichen, wird das neue Dach in der Neigung umgekehrt. Die ehemalige Firstkante wird zur Traufe des neuen Daches. In der gleichen Dachneigung wie zuvor steigt das Dach nun von hier aus an, anstatt abzufallen und endet ca. 2,30 m vor der gegenüberliegenden Außenwand. In dem an dieser Stelle entstehenden Versprung zwischen vorhandener und neuer Dachfläche wird zur besseren Belichtung ein durchlaufendes, senkrecht stehendes Fensterband eingeplant. Zusätzlich werden zwischen dem Versprung der Dachflächen und Außenwand Atrien eingeschnitten, die rundum verglast den Innenraum belichten und intime, nicht einsehbare Terrassen bilden. In die Drempelwände werden keine neuen Öffnungen geschnitten, die Fassade bleibt vom Ausbau unberührt. Die Grundrisse haben durch die fließenden Räume und den großen Wohnbereich Loft-Charakter.

Das städtische Quartier:
Der neue Stadtbau-Körper an der Kreuzung Rathenau/Otto-Nagel-Straße berücksichtigt durch seine zurückhaltende Fassadenstruktur die besondere städtebauliche Umgebung und bietet zugleich moderne Freiraum-Angebote für das Quartier. Der Neubau am repräsentativen Vorplatz dient sowohl als Wohn- und Geschäftshaus und schafft zugleich neue öffentliche Aufenthaltsangebote für Kinder, Erwachsene und Senioren.

Die gute Anbindung an den ÖPNV wird durch die gestalterische Neu-Konzeption der Bushaltestelle unterstrichen. Die vorhandene Freitreppe und der auf dem Nachbargrundstück vorgesehene Wendeplatz für Entsorgungs- und Rettungsfahrzeuge ist als halböffentliche Durchwegung konzipiert – hier bietet der Entwurf Gestaltungsspielraum für die Anwohnerschaft. Kiezfeste, Nachbarschaftsaktionen, öffentliche Zusammenkünfte aller Art sind möglich und erwünscht. 

Das Gebäude:
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert.
Für die erforderlichen PKW-Stellplätze wird die Trafostation zurückgebaut; an dieser Stelle entsteht eine zweigeschossige belüftete Garage.
Sämtliche technischen Anschlüsse befinden sich im Untergeschoss. Wir gehen davon aus, dass ein Energieunternehmen im Contracting-Verfahren einen Wärme-Erzeuger für Heizung und Warmwasser erstellt und betreibt. Der entsprechende Aufstell-Ort befindet sich dann im Untergeschoss.

Die Filiale:
Der Entwurf der Geschäftsstelle der Sparkasse Oder-Spree mit einer Hauptmietfläche von 273 m² erfüllt das geforderte Raumprogramm mit SB-Zone im 24h-Betrieb, vier Beratungsräumen, zwei Kassen- und Serviceplätzen sowie einem Schließfachraum. Alle erforderlichen Neben- und Sozialräume – der IT-Raum und die Abstell- und Putzmittelräume – sind innerhalb der Filiale untergebracht. Im Untergeschoss sind zudem Reserve- und Abstellflächen vorhanden. Direkt vor der Filiale in der Rathenaustraße befindet sich ein der Filiale zugeordneter PKW- Stellplatz für Kurzzeitparker. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche sind hell, transparent und modern designt. Die zentralen Wartebereiche sind mit den Stehberater-Plätzen kombiniert und bieten eine angenehme Aufenthaltsqualität.

Die Wohnungen:
Alle Wohnungen orientieren sich zum Sonnenlauf, die Wohnbereiche mit Terrassen und Loggien sind nach Süden, zum neu geschaffenen Stadtteilplatz, ausgerichtet. Der gewünschte Wohnungsschlüssel für die Obergeschosse mit je drei Wohnungen und Wohnflächen zwischen 70 m² und 80 m² ist im Entwurf realisiert.
Im Dachgeschoss sind zwei Loft-Wohnungen mit einer Wohnfläche bis 100 m² zzgl. großzügiger Dachterrassen vorgesehen.
Der Eingangsbereich in die Wohnungen und die Flurgestaltung sind jeweils großzügig ausgelegt; die Grundrisse sind offen, freundlich und hell. Alle Wohnungen können schwellenlos mit Aufzug erreicht werden.  Räume für Waschmaschinen und Trockner sind wunschgemäß im Untergeschoss vorgesehen. In den Abstellräumen der Wohnungen ist ebenfalls ein Waschmaschinen-Anschluss möglich.

Die Ausstattung:
Die Wohnungen sind mit Echtholz-Parkettböden ausgeführt, die Wände sind weiß beschichtet. Die Innentüren sind als Massivholztüren ausgeführt, farblich abgestimmt sind die Eingangsbereiche mit Einbau-Garderoben versehen. Die Bäder sind mit hochwertiger Sanitär-Keramik und exklusiven Designfliesen versehen; die Duschen sind bodengleich ausgeführt. Alle Sanitär-Objekte werden entsprechend aufeinander abgestimmt.