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Städtische Nachverdichtung nutzt freie Flächen im Bereich bereits bestehender Bebauung. Dächer werden ausgebaut, leerstehende Gewerbegebäude umgenutzt. Wir wissen, dass die Städte wachsen werden. Das ist ein globales Phänomen. Damit die Städte lebenswert bleiben, müssen wir die Grünflächen in der Stadt erhalten und neue schaffen. Das wird in unseren Entwürfen stets berücksichtigt sowohl für Stadtklimatisierung als auch zur Anpassung an das wandelnde Klima mit den immer öfters auftretenden Starkregenereignissen. Grünflächen müssen als Versickerungs- und Speicherflächen neu geschaffen werden. Es bedarf ein Regenwassermanagement.
Im Falle der vorliegenden Nachverdichtungsstudie sind auf einer leer stehenden Gewerberemise 5 Wohngeschosse aufgestockt worden. Der oberen Wohnung wird das Dach direkt zugeordnet. Neben der Dachterrasse wird dort ein Dachgarten als Urban Garden entstehen. Das Regenwasser wird direkt auf dem Dachgarten gehalten und für die Gartenbewässerung genutzt.
Hier sind einige Wege, wie die Nachverdichtung zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen kann:
Flächeneffizienz: In dicht besiedelten städtischen Gebieten sind freie Flächen oft knapp. Durch die Innenverdichtung können bereits erschlossene Flächen optimal genutzt werden, ohne die Ausdehnung der Stadt in die umliegenden natürlichen Gebiete voranzutreiben. Dies schützt wertvolle Ökosysteme und begrenzt die Zersiedelung.
Förderung öffentlicher Verkehrsmittel: Nachverdichtete Stadtviertel sind oft gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Nähe zu Bus- und Bahnhaltestellen fördert die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und reduziert den Bedarf an individuellen Fahrzeugen. Dies mindert Verkehrsbelastung, Staus und Luftverschmutzung.
Reduzierung der Verkehrswege: Nachverdichtung ermöglicht es, wichtige Einrichtungen wie Arbeitsplätze, Bildungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten näher an den Wohnraum zu bringen. Dadurch werden die täglichen Pendelwege verkürzt, was nicht nur Zeit spart, sondern auch den CO₂-Ausstoß und den Energieverbrauch verringert.
Erhaltung des kulturellen Erbes: In vielen Städten gibt es historische Gebäude und Stadtviertel, die für die Identität und Kultur der Stadt von Bedeutung sind. Die Innenverdichtung kann dazu beitragen, diese Gebiete zu erhalten, indem sie den Leerstand reduziert und Gebäude saniert werden, anstatt neue Flächen zu entwickeln.
Förderung der sozialen Interaktion: Nachverdichtete Stadtviertel können Gemeinschaftsgärten, Spielplätze und öffentliche Plätze einschließen, die soziale Interaktion fördern. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und schafft einen Raum für Begegnungen und Austausch.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Bei der Nachverdichtung werden oft moderne Baustandards und Technologien angewendet, die zu energieeffizienten Gebäuden führen. Die Integration erneuerbarer Energien wie Solarenergie und die Implementierung von intelligenten Energiemanagementsystemen reduzieren den ökologischen Fußabdruck.
Steigerung der Wirtschaftlichkeit: Die effiziente Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur und die Konzentration von Einrichtungen führen zu einer wirtschaftlichen Nutzung der Ressourcen. Dies kann zu Kosteneinsparungen führen und Investitionen in neue Infrastruktur minimieren.
Die Nachverdichtung im Wohnungsbau und Städtebau ist eine effektive Maßnahme, um dem Bedarf an Wohnraum in wachsenden Städten gerecht zu werden. Sie ermöglicht eine nachhaltige Stadtentwicklung und fördert die Lebensqualität der Bewohner.

Die Nachverdichtung innerstädtischer Bereiche verhindert die Ausweisung neuer Baugebiete und damit die Zersiedelung der Landschaft. Das gilt als aktiver Beitrag zum Klimaschutz, Verkehrsverringerung und Belebung von Städten. Zwischen der vorhandenen Bebauung, altem Baumbestand und der Grundstücksgrenze bleibt oft nicht viel Platz. Die Planung erfordert daher viel Kreativität vom Architekten und den beteiligten Planern- aber auch von der Genehmigungsbehörde. Die Vorteile der Nachverdichtung liegen auf der Hand: Die komplette Infrastruktur ist bereits vorhanden. Es handelt sich meist um gewachsene Quartiere, keine typischen Neubaugebiete. Wer innerstädtische Grundstücke wegen ihrer sozialen und kulturellen Angebote sowie der kurzen Wege bevorzugt, muss auf Nachverdichtung setzen. Von baupolitischer Seite wird das Thema Nachverdichtung oft mit ökologischen Gründen verbunden. Die Nachverdichtung innerstädtischer Bereiche verhindert die Ausweisung neuer Baugebiete und damit die Zersiedelung der Landschaft. Das gilt als aktiver Beitrag zum Klimaschutz, Verkehrsverringerung und Belebung von Städten. In unserem Falle gab der große Hofgarten im beliebten Berliner Bötzowkiez 13 Familien ein neues Zuhause. Der überwiegende Teil der Wohnung als Familienwohnungen geplant und umgesetzt. Die Heizung ist als Nahwärme durch das vorhandene Vorderhaus realisiert worden, was der Bauherrengemeinschaft zusätzlich Baukosten eingespart hat.