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Mit dem Anstieg der Bevölkerungszahlen in Berlin, wachsen auch die Bedarfe an sozialer Infrastruktur. So war es ein Glück, dass auf dem Bestandsgrundstück der Kita Zipfelmütze noch Baureserven für eine zusätzliche Bedarfsdeckung bestanden. Beide Gebäude bilden einen gemeinsamen Spielbereich im Freien aus.

Mit dem eingeschossigen Erweiterungsbau entlang der Brandwände an der südlichen Grundstücksgrenze wird die Gesamtkapazität der Einrichtung um 52 auf insgesamt 168 Plätzen erhöht.

Der lineare Erweiterungsbau wird durch einen zentral gelegenen Eingangs- bzw. Mehrzweckbereich erschlossen. Von dort gelangt man in zwei Gruppenbereiche, bestehend jeweils aus einem Gruppen- und einem Nebenraum mit angegliederten Wasch- und Garderobenbereichen.

Alle Gruppenräume und Gemeinschaftsräume orientieren sich zum Außenbereich. Somit wird der Innenraum zum Außenraum. Über vorgelagerte Terrassen werden alle Gruppenbereiche unmittelbar an die Freifläche angeschlossen und die Rettungswege des Neubaus sichergestellt.

Durch die ebenerdige Lage aller Räume des Gebäudes, schwellenlose Ein- und Ausgänge und die Ausführung eines behindertengerechten WC´s werden die Anforderungen des barrierefreien Bauens nach § 51 BauOBln erfüllt.

Das intensive Gründach leistet einen Beitrag zum Klima-Ausgleich, zur Artenvielfalt und zur Biodiversität. Es speichert Niederschläge und kühlt durch Verdunstung sowohl Umfeld und Gebäude. Das Gründach trägt außerdem zu Luftbefeuchtung und Feinstaubfilterung bei.

Das Bauvorhaben wurde mit Zuwendungen des Landes Berlin aus dem Sondervermögen „Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeit (SIWANA) unter Beachtung der Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zum bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuung in Berlin“ gefördert.

Räume für Kunstschaffende und Orte für die Produktion bildender Kunst unterliegen einem hohen Verdrängungsdruck innerhalb der wachsenden Stadt Berlin. Ebenso wie Wohnen, soziale Infrastruktur und Gewerbe trägt Kunst jedoch für die unvergleichliche Berliner Mischung bei.

Im Rahmen der Bebauungsstudie entstehen in einem viergeschossigen Gebäude helle, vielfach nutzbare und den spezifischen Anforderungen entsprechende Räume zur kreativen Arbeit. Jede Etage ist teilbar oder als Atelierloft mit 133 m² nutzbar. Der Innenausbau ist flexibel möglich. Schwere Lasten können über den „Außenkran“ in die einzelnen Stockwerke und innenliegend über an Decken befindlichen „Laufkatzen“ bewegt werden.

Der Ergänzungsbau steht an der rückwertigen Grundstücksgrenze und öffnet sich mit seiner transparenten Fassadengliederung zu den angrenzenden Freiflächen des Grünzugs an der Grüntaler Straße. Über großflächige bodentiefe Fenster in sämtlichen Geschossen tritt der Ergänzungsbau in Austausch mit dem öffentlichen Raum. Hierbei sind Einblicke durchaus gewünscht – ein Dialog mit der Umgebung möglich.

Auf das angrenzenden Bestandgebäude, welches ein Einzeldenkmal ist, wird mit der Gebäudeausformung des Atelierhauses Bezug genommen. Die Denkmalschutzbelange sind abgestimmt und in die Entwurfsarbeit eingeflossen. Mit dem Neubau wird der gemeinsame Hof abgerundet. Dieser ermöglicht Interaktion zwischen Bewohnenden und Kunstschaffenden.

 

 

Städtebau und Architektur
Die Fassade wird durch vorspringende Fenster- und Balkonelemente in leichtendem Gelb aufgelockert. Die herausgedrehten Fenster des einen Bauteiles, die ihren Blick dem grünen Platz zuwenden und die Loggien im Bereich des Grünangers bilden mit ihrer unregelmäßigen Verteilung fröhliche Farbtupfen auf der Fassade. Die grau abgesetzten Eingänge und Treppenhäuser liegen leicht zurückgesetzt und unterteilen so die Länge des Gebäudes optisch in fünf Abschnitte. 

Wohnungen
Entstanden sind insgesamt 67 Wohnungen in einem ausgewogenen Mix, vom Single-Apartment über große Familienwohnungen bis zum luftigen Dachgeschossloft. Die Wohnungen und Terrassen der Erdgeschossebene liegen erhöht auf der Tiefgarage, eine mit Hecken abgeschirmte Vorgartenzone schafft zusätzliche Privatsphäre. Dennoch ist durch die vier ebenerdigen Zugänge mit den Aufzügen ein barrierefreier Zugang zu jeder Wohnung gewährleistet. In den oberen Geschossen sind die Balkone zur Hälfte in der Fassade eingerückt, dadurch entsteht ein vor Einblicken geschützter Bereich. Die Erdgeschosswohnungen haben große Terrassen und Nutzergärten. Durch die günstige Lage des Grundstückes sind die Wohnräume mit ihren vorgelagerten Gärten, Terrassen und Balkonen ideal nach Süd-Westen ausgerichtet. In den Wohnungen, die sich im Bauteil direkt am Grünanger befinden, lassen sich durchgesteckte Wohnräume mit Balkonen in beide Richtungen realisieren: Frühstück auf dem Ost-Balkon und Abendessen mit Sonnenuntergang

 

Städtebau
Der Hinterhof wird Richtung Nordosten von der hohen Brandwand eines benachbarten Schulgebäudes begrenzt, entlang der gegenüberliegenden Grundstücksgrenze befinden sich die in der Höhe abgestuften Seitenflügel des südlichen Nachbarn. Der Entwurf sieht einen T-förmigen Neubau im Hof vor, der sich in Höhe und Proportion an dem Seitenflügel der Schule orientiert und mit diesem Rücken an Rücken steht. Dadurch findet zum einen keinerlei zusätzliche Verschattung von Nachbargebäuden statt, zum anderen erhält der neue Baukörper Licht von Süd-Osten, da auf dieser Höhe der nachbarliche Seitenflügel im Süden lediglich zwei Geschosse mit Pultdach hat. An der Höhe dieses flacheren Nachbarbaus orientiert sich der mittige drei-geschossige Bauteil des neugeplanten Gebäudes, auf dessen Dach Terrassen für zwei Wohnungen liegen. Das Dach der neu geplanten Tiefgaragenabfahrt wird begrünt und unterteilt den Hof in öffentliche Zuwegung und privaten Garten.

Architektur
Das Gebäude ist als schlichter, weiß geputzter Baukörper geplant mit großen, regelmäßig verteilten Fensterelementen. Die bodentiefen Fenster sind asymmetrisch geteilt in ein feststehendes Glaselement und einen schmaleren öffenbaren Flügel, der in der Farbe des Fensterrahmens gehalten ist. Durch das Spiegeln des Fensterelementes liegt der Öffnungsflügel mal links, mal rechts und es entsteht ein Spiel in der Fassade. Farbige Wandelemente betonen den Eingangsbereich und akzentuieren als Sichtschutz auf den Balkonen die Südfassade. Geplant sind insgesamt 12 Wohnungen, die alle mit dem Aufzug barrierefrei erreichbar sind. Jede der Wohnungen erhält entweder eine Terrasse oder einen großen Balkon.

Die Umgebung besteht aus Geschosswohnungsbauten in geschlossener und Zeilenbauweise, im Norden schließt eine Kleingartenanlage an. Die neuen Bauten passen sich mit ihrer geschlossenen Bauweise und ihrer Geschossigkeit an die umliegende Bebauung an, betonen aber durch die abwechselnde Fassadenaufteilung die Individualität der Einzelhäuser. Eine verspringende, farbig gestaltete Sockelzone und zusammengefasste Fenster lockern die Reihe optisch auf. Die Vorgartenzone wird durch eingefasste Pflanzbeete und die Zugänge zu den einzelnen Häusern gegliedert. 

Die Stadthäuser besitzen jeweils ein Kellergeschoss und vier Obergeschosse. Hinter dem Eingangsbereich im Erdgeschoss liegt das Gartenzimmer, das durch einen Luftraum mit dem Wohnraum im ersten Stock verbunden ist. Eine große zweigeschossige Verglasung belichtet die beiden Wohnetagen. Schlafräume und Badezimmer befinden sich im zweiten Obergeschoss. Ein Studio im Dachgeschoss mit Terrassen zu beiden Seiten vervollständigt das Raumprogramm. Durch das Angebot von mehreren großen Räumen lassen sich unterschiedlichste Aufteilungen und individuelle Wohnkonzepte in den Stadthäusern verwirklichen. Zu jedem Stadthaus gehört außer den beiden Dachterrassen auch ein eigener Garten. 

In den Kopfbauten befinden sich jeweils fünf Wohneinheiten. Die obersten Geschosse springen als Staffelgeschosse zurück und erhalten große Dachterrassen. Den Erdgeschosswohnungen wird jeweils ein Garten zugeordnet. Mit Geschosswohnungen, Maisonetten, Penthouse-Wohnungen und Stadthäusern ist hier auf kleinem Raum ein vielfältiges Wohnungsangebot entstanden. 

Städtebau und Freiraumkonzept
Der Entwurf sieht im nördlichen Bereich gereihte Townhouses vor und auf dem südlichen Feld vier Cluster, bei denen sich Geschosswohnungsbauten und Townhouses um einen Gemeinschaftshof mit Bäumen gruppieren. Ausgehend von zwei geschützten Eichen auf dem Areal erhält jede der vier Baugruppen eine Baumart als Erkennungsmerkmal: Eichenhof, Lindenhof, Kastanienhof, Ahornhof. Zahlreiche private, halbprivate und öffentliche Grünflächen durchziehen das gesamte Gebiet: von den Gartenwegen entlang der privaten Gärten bis zur öffentlichen Parkanlage, die in der Aufweitung der Katherina-Boll-Dornberger-Straße entstehen wird. Der ruhende Verkehr wird im Bereich der vier Baugruppen ebenerdig unter den vier gemeinschaftlichen Wohnhöfen angeordnet. In der darüber liegenden aufgeständerten Gemeinschaftsfläche einer jeden Baugruppe gibt es großzügige Öffnungen nach unten. Dadurch wirkt die Stellplatzanlage mit Tageslichteinfall offen und freundlich.

 

Townhouses an der Straße
In den zwei Baufeldern entlang der Katharina-Boll-Dornberger-Straße werden je 20 Townhouses errichtet, die den entstehenden parkartigen Platz einfassen.
Die Erschließung aller Häuser erfolgt von der Straßenseite, die privaten Gärten liegen abgeschirmt nach Süd-Westen. Bepflanzte Vorgartenzonen gliedern die Eingangsbereiche. Man betritt die Gebäude ebenerdig über Hauseingang und Garagenzufahrt. Die flächenbündig eingefügten Garagentore bestehen aus dem Material der Vorhangfassade, so dass sie sich harmonisch in die Fassade einfügen. Durchgesteckt öffnet sich der Wohnbereich des einzelnen Townhouses über zwei Geschosse mit großzügigen Verglasungen zum eigenen Garten. Im 2. OG befinden sich frei wählbar bis zu drei Schlafräume und ein Masterbad. Die Wohntreppe erschließt den geschützten Dachgarten über einen studioartigen Aufbau. Der ebenerdige Garten grenzt an einen gemeinschaftlichen Weg der durch das gesamte Wohngebiet führt.

Wohnhöfe als Baugemeinschaften
In den südlichen Baufeldern sind je zwei Bauabschnitte für gemeinschaftliches Wohnen vorgesehen. Um einen Wohnhof auf zwei Ebenen gruppieren sich Townhouses mit eigenen Gärten, sowie Gebäude, die eine Mischung verschiedener Grundrissgrößen bereitstellen.
Durch die Schottenbauweise werden alle statischen und erschließungstechnischen Belange berücksichtigt, während die innere Raumaufteilung durch die Mitglieder der Baugruppe frei wählbar bleibt. Wohnungsgrößen von 50-200 m² können problemlos in das Gesamtkonzept integriert werden.

 

 

Städtebau
Das Grundstück liegt sehr zentral in unmittelbarer Nähe des neuen Berliner Hauptbahnhofs in einer ruhigen, grünen Seitenstraße. Die direkt angrenzende Bebauung besteht in erster Linie aus Zeilenbauten der Nachkriegszeit. Der Entwurf nimmt diese Struktur auf, indem jeweils fünf Stadthäuser zu einem Baukörper zusammengefasst werden. Unterstützt wird dieses Erscheinungsbild dadurch, dass die Bauten mit ihren Rücksprüngen und den zwei unterschiedlichen durchlaufenden Fassadenmaterialien wie zwei längliche ineinandergesteckte Quader wirken.
Der alte Baumbestand zur Seydlitzstraße hin soll erhalten bleiben, daher liegen die Gebäude hier zurückgesetzt und die Bäume schützen die Privatsphäre der Gärten. Die Erschließung erfolgt durch kleine Privatstraßen, die quer von der Seydlitzstraße abzweigen.

Entwurf
Die Wohnebene hat eine größere Raumhöhe und wird durch die querliegende Treppe in Wohn- und Essbereich zoniert. Durch die erhöhte Lage im 1. OG bietet sie den Bewohnern eine geschützte Privatsphäre. In der Ebene darüber befinden sich die Schlafräume und ganz oben liegt das Studio. Die unterste Ebene, die bewusst eine geringere Raumhöhe hat, ist der Erschließung und Nebenräumen vorbehalten. Vor dem zurückspringenden Eingangsgeschoss entstehen überdachte Stellplätze für jeweils zwei Autos. Die Hausgärten auf der Rückseite sollen um einen Meter angehoben werden und so den Übergang von der Terrasse in den Garten verringern.