Archiv

Mit dem Anstieg der Bevölkerungszahlen in Berlin, wachsen auch die Bedarfe an sozialer Infrastruktur. So war es ein Glück, dass auf dem Bestandsgrundstück der Kita Zipfelmütze noch Baureserven für eine zusätzliche Bedarfsdeckung bestanden. Beide Gebäude bilden einen gemeinsamen Spielbereich im Freien aus.

Mit dem eingeschossigen Erweiterungsbau entlang der Brandwände an der südlichen Grundstücksgrenze wird die Gesamtkapazität der Einrichtung um 52 auf insgesamt 168 Plätzen erhöht.

Der lineare Erweiterungsbau wird durch einen zentral gelegenen Eingangs- bzw. Mehrzweckbereich erschlossen. Von dort gelangt man in zwei Gruppenbereiche, bestehend jeweils aus einem Gruppen- und einem Nebenraum mit angegliederten Wasch- und Garderobenbereichen.

Alle Gruppenräume und Gemeinschaftsräume orientieren sich zum Außenbereich. Somit wird der Innenraum zum Außenraum. Über vorgelagerte Terrassen werden alle Gruppenbereiche unmittelbar an die Freifläche angeschlossen und die Rettungswege des Neubaus sichergestellt.

Durch die ebenerdige Lage aller Räume des Gebäudes, schwellenlose Ein- und Ausgänge und die Ausführung eines behindertengerechten WC´s werden die Anforderungen des barrierefreien Bauens nach § 51 BauOBln erfüllt.

Das intensive Gründach leistet einen Beitrag zum Klima-Ausgleich, zur Artenvielfalt und zur Biodiversität. Es speichert Niederschläge und kühlt durch Verdunstung sowohl Umfeld und Gebäude. Das Gründach trägt außerdem zu Luftbefeuchtung und Feinstaubfilterung bei.

Das Bauvorhaben wurde mit Zuwendungen des Landes Berlin aus dem Sondervermögen „Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeit (SIWANA) unter Beachtung der Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zum bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuung in Berlin“ gefördert.

Auf dem Areal befinden sich neben dem Ballhaus eine rustikale Bierkneipe ‚Alt Berlin‘. Das Ballhaus-Team brachte sie 2016 Hand in Hand mit dem alten Charme und dem guten Geist des Hauses in die Chausseestraße 102, wo sich zwei einst unscheinbare Lagerräume zum neuen Alt Berlin verwandelten. Ein Hostel und ein Cafe im Stil der 20ger sowie ein großzügiger Biergarten ergänzen das Ensemble.

Ausbau im Hinterhof und Planung der Dachterrasse

Ein großes Glasdach ruht in sieben Meter Höhe auf dem robbenförmigen Tragwerk und bildet so einen geräumigen luftigen Saal. Die Säulen sind Teil des gewünschten Spiegeleffekts zum ‚alten‘ Ballhaus. Der 150 qm große Tanzsaal mit seiner Bühne bietet Konzertmöglichkeiten und genug Raum für Kulturveranstaltungen aller Art.

In der hohen Empore hängen zwei dominant wirkende Kronleuchter, die die Strahlkraft des Raumes erhöhen und gleichzeitig die seitliche gelegene Galerie beleuchten. Der Balkon umrandet mehr als  die Hälfte des Saals. Von dort oben lässt sich das Geschehen auf der Tanzfläche bei einem Cocktail aus der Bar beobachten. Von hier führt auch ein Weg zum Nachbarhaus – also von Balkon zu Balkon. Die Häuser verfügen aber auch über getrennte Eingänge, sodass je nach Bedarf und Nachfrage disponiert werden kann. Durch den Durchgang ergeben sich vielseitige Nutzungsmöglichkeiten – entweder das Veranstaltungsangebot zu vergrößern bzw. den Anforderungen der jeweilen Kulturveranstaltungen anzupassen. Die Ballhäuser können separate Programme oder durch die Verbindungsmöglichkeit auch große Events anbieten.

Beide Ballhäuser haben einen Zugang zu der Küche und einer Bar, die zwischen den Häusern liegen.

Eine breite Treppe führt in das Untergeschoss zu der neu entstandenen Lounge. Mehrere moderne deckenhohe Säulen prägen diese Ebene. Die filigranen Sichtbeton-Stützen schaffen einen Bezug zur oberen Etage und zum historischen Ballhaus der 20ern von nebenan.

Hier finden die Gäste eine Garderobe und die Sanitärräume mit Unisex -Toiletten sowie einen einladend gestalteten mit Polstermöbeln bestückten Aufenthaltsbereich. Die im Raum verteilten runden Sitzinseln bieten die Gelegenheit für eine kleine Ruhepause, eine kleine Erfrischung oder Plausch. Eine Besonderheit sind die von unten beleuchteten Säulen, die in verschiedenen Größen aus dem zylinderförmigen Brunnen ragen. Die Decke ist mit wabenförmigen Holzrahmen abgesetzt und im Fußboden sind runde Lichtkegel eingelassen.

Die Räumlichkeiten sind im Stil der 20er Jahre ausgestattet.

Der neue zweite Biergarten schließt direkt an die erhaltene Fassade, die aus den damals für Fabrikhallen üblichen rot und weißen Klinkersteinen besteht. Eine ca. 1m hohe im Zickzack verlaufende rote Mauerwand bildet den Abschluss der Terrasse. Helle Sonnenschirme beschatten den Garten. Die Besucher blicken auf das Glasdach im Hof.

Unsere Entwürfe vereinen die Moderne und Architektur der 20ger Jahre. Unter besonderer Berücksichtigung der historischen Einflüsse ist architektonisch alles aufeinander abgestimmt.

Das Gebäude wird als Baudenkmal in der Denkmalliste von Berlin unter der Objekt-Nr. 09050094 geführt und als Bestandteil des Denkmalbereiches (Ensemble) Greifswalder Straße 9-23, 25, 216-217, 219. Die Baumaßnahme unterliegt der Zustimmung der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde Pankow.

Bestandteil des Genehmigungsverfahrens ist der Abstimmungsprozess mit der unteren Denkmalbehörde auf der Grundlage der eingereichten restauratorischen Untersuchungen. Diese haben die Schwerpunkte: Fassaden, Treppenhaus und Durchfahrt sowie Fenster und Türen. Die Straßenfassade wird auf der Grundlage der eingereichten restauratorischen Untersuchungen überarbeitet. Die Fassade wird nach Gerüststellung einer Schadenskartierung unterzogen.  Das Sanierungskonzept ist die Bewahrung des äußeren Erscheinungsbildes, welches beibehalten werden soll. Originalteile werden gereinigt und aufgearbeitet, Fehlstellen werden materialidentisch ergänzt. Anhand der restauratorischen Untersuchungen und Befunde werden Farbempfehlungen durch die Restauratorin erarbeitet und nach Abstimmung mit der unteren Denkmalbehörde umgesetzt. Die Restauratorin ist baubegleitend in den Sanierungsprozess beratend einzubeziehen. Die Hoffassade besteht aus einer geputzten Fassade, welche offensichtlich nicht bauzeitig ist. Die Tragfähigkeit wird nach Gerüststellung überprüft. Die Fassade wird mit entsprechenden ggf. erforderlichen Reparaturen mit einem Egalisationsputz versehen und farblich beschichtet. Die Beschichtung erfolgt der Farbempfehlung aus den restauratorischen Untersuchungen und in Abstimmung mit der unteren Denkmalbehörde.

Der Dachstuhl ist als Holzkonstruktion (Deckenbalken, Binder und Sparren) erstellt. Zusätzliche Verstärkungen aus Holz oder Stahl erfolgen gemäß statischen Vorgaben. Die Ausdämmung des Dachs erfolgt neu, der Aufbau der Wärmedämmung entspricht den Richtlinien der (EnEV 09). Die Steildachflächen erhalten eine neue harte Bedachung aus Naturroten Dachziegeln – Doppelmulden-Falzziegel (nicht engobiert), die Bemusterung erfolgt mit der zuständigen unteren Denkmalbehörde Pankow.

Die Treppenläufe und Podeste bestehen im Bestand aus Kappenmauerwerk mit Holzoberbelag. Die Treppenräume und die Durchfahrt werden nach Vorlage der restauratorischen Untersuchungen nach Abstimmung mit der unteren Dankmalpflege aufgearbeitet. Die restauratorische Untersuchung hat in diesem Bereich keine aussagekräftigen Befunde feststellen können. Der überarbeitete Eingangsbereich soll einen repräsentativen Charakter ausdrücken. Die Gestaltung wird sich im Kanon der Farbklänge aus der restauratorischen Fassungsuntersuchung vom September 2013 als typische Gestaltung aus der Bauzeit orientieren. Ein Farb- und Instandsetzungskonzept wird mit der Restauratorin erarbeitet und der unteren Dankmalpflege vorgelegt und mit dieser abgestimmt.