Archiv

Städtebau und Architektur
Die Fassade wird durch vorspringende Fenster- und Balkonelemente in leichtendem Gelb aufgelockert. Die herausgedrehten Fenster des einen Bauteiles, die ihren Blick dem grünen Platz zuwenden und die Loggien im Bereich des Grünangers bilden mit ihrer unregelmäßigen Verteilung fröhliche Farbtupfen auf der Fassade. Die grau abgesetzten Eingänge und Treppenhäuser liegen leicht zurückgesetzt und unterteilen so die Länge des Gebäudes optisch in fünf Abschnitte. 

Wohnungen
Entstanden sind insgesamt 67 Wohnungen in einem ausgewogenen Mix, vom Single-Apartment über große Familienwohnungen bis zum luftigen Dachgeschossloft. Die Wohnungen und Terrassen der Erdgeschossebene liegen erhöht auf der Tiefgarage, eine mit Hecken abgeschirmte Vorgartenzone schafft zusätzliche Privatsphäre. Dennoch ist durch die vier ebenerdigen Zugänge mit den Aufzügen ein barrierefreier Zugang zu jeder Wohnung gewährleistet. In den oberen Geschossen sind die Balkone zur Hälfte in der Fassade eingerückt, dadurch entsteht ein vor Einblicken geschützter Bereich. Die Erdgeschosswohnungen haben große Terrassen und Nutzergärten. Durch die günstige Lage des Grundstückes sind die Wohnräume mit ihren vorgelagerten Gärten, Terrassen und Balkonen ideal nach Süd-Westen ausgerichtet. In den Wohnungen, die sich im Bauteil direkt am Grünanger befinden, lassen sich durchgesteckte Wohnräume mit Balkonen in beide Richtungen realisieren: Frühstück auf dem Ost-Balkon und Abendessen mit Sonnenuntergang

 

Städtebau und Freiraumkonzept
Der Entwurf sieht im nördlichen Bereich gereihte Townhouses vor und auf dem südlichen Feld vier Cluster, bei denen sich Geschosswohnungsbauten und Townhouses um einen Gemeinschaftshof mit Bäumen gruppieren. Ausgehend von zwei geschützten Eichen auf dem Areal erhält jede der vier Baugruppen eine Baumart als Erkennungsmerkmal: Eichenhof, Lindenhof, Kastanienhof, Ahornhof. Zahlreiche private, halbprivate und öffentliche Grünflächen durchziehen das gesamte Gebiet: von den Gartenwegen entlang der privaten Gärten bis zur öffentlichen Parkanlage, die in der Aufweitung der Katherina-Boll-Dornberger-Straße entstehen wird. Der ruhende Verkehr wird im Bereich der vier Baugruppen ebenerdig unter den vier gemeinschaftlichen Wohnhöfen angeordnet. In der darüber liegenden aufgeständerten Gemeinschaftsfläche einer jeden Baugruppe gibt es großzügige Öffnungen nach unten. Dadurch wirkt die Stellplatzanlage mit Tageslichteinfall offen und freundlich.

 

Townhouses an der Straße
In den zwei Baufeldern entlang der Katharina-Boll-Dornberger-Straße werden je 20 Townhouses errichtet, die den entstehenden parkartigen Platz einfassen.
Die Erschließung aller Häuser erfolgt von der Straßenseite, die privaten Gärten liegen abgeschirmt nach Süd-Westen. Bepflanzte Vorgartenzonen gliedern die Eingangsbereiche. Man betritt die Gebäude ebenerdig über Hauseingang und Garagenzufahrt. Die flächenbündig eingefügten Garagentore bestehen aus dem Material der Vorhangfassade, so dass sie sich harmonisch in die Fassade einfügen. Durchgesteckt öffnet sich der Wohnbereich des einzelnen Townhouses über zwei Geschosse mit großzügigen Verglasungen zum eigenen Garten. Im 2. OG befinden sich frei wählbar bis zu drei Schlafräume und ein Masterbad. Die Wohntreppe erschließt den geschützten Dachgarten über einen studioartigen Aufbau. Der ebenerdige Garten grenzt an einen gemeinschaftlichen Weg der durch das gesamte Wohngebiet führt.

Wohnhöfe als Baugemeinschaften
In den südlichen Baufeldern sind je zwei Bauabschnitte für gemeinschaftliches Wohnen vorgesehen. Um einen Wohnhof auf zwei Ebenen gruppieren sich Townhouses mit eigenen Gärten, sowie Gebäude, die eine Mischung verschiedener Grundrissgrößen bereitstellen.
Durch die Schottenbauweise werden alle statischen und erschließungstechnischen Belange berücksichtigt, während die innere Raumaufteilung durch die Mitglieder der Baugruppe frei wählbar bleibt. Wohnungsgrößen von 50-200 m² können problemlos in das Gesamtkonzept integriert werden.

 

Das Grundstück „Am Studio 5“ lag zu Ostberliner Zeiten direkt gegenüber der Sendezentrale des Deutschen Fernsehfunks/Fernsehen der DDR. In den 1970er Jahren entstand hier ein Kindergarten für die Kinder der Betriebsmitarbeiter/innen; ein Holzbaracken-Bau, der 1996 durch einen Brandschaden erheblich zerstört wurde. 1997 die „Kindertagesstätten SüdOst“ (Eigenbetrieb von Berlin) einen Neubau in Auftrag gegeben, in dem Platz für zwei Kinder-Wohngruppen mit jeweils 50 Kindern im Alter von acht Monaten bis sechs Jahren geschaffen werden sollte.

Auf den ersten Blick präsentiert sich die Kita mit einer zur Straße hin geschlossenen Fassade; vereinzelte Farb-Mosaike vermitteln spielerische Leichtigkeit. Was nach außen hin abweisend wirken kann, dient den Kinder als Geborgenheit stiftende Grenze zur Welt der Erwachsenen. Ihre Kita weitet sich rückseitig großzügig in den anliegenden Garten aus, das Kitadach wird zur grünen Wiese.

Das Gebäude erstreckt sich ca. 68 Meter entlang der Straße „Am Studio 5“ in eingeschossiger Bauweise. Das Gebäude ist nach Süden orientiert, dadurch öffnen sich die Gruppenräume auf der gesamten Breite Richtung Sonne und Garten. Jedem Gruppenraum sind großzügig überdachte Terrassenbereiche zugeordnet, die sommers wie winters Schutz bieten.

Der Grundriss des Gebäudes ist L-förmig angelegt und gliedert sich funktionell in zwei Nutzungsbereiche, die durch ein Foyer verbunden sind: Die lange Seite des „L“ beherbergt parallel zur Straße „Am Studio“ Nebenräume wie Sanitär, Material- und Abstellräume. Diese bilden eine Pufferzone zu den Kita-Räumlichkeiten, die sich ebenfalls auf der langen Seite des „L“ ausschließlich Richtung Garten öffnen. In der kurzen Seite des „L“ sind ein Multifunktionsraum mit zugehörigen Abstellräumen, eine Verteilerküche sowie die Büros und Sozialräume für das Betreuungspersonal untergebracht. Der Zugang zum Garten ist über das Foyer wie über die Kita-Räume möglich.

Das extensiv begrünte Dach ist als Pultdach mit einer Dachneigung von 10° in südlicher und westlicher Ausrichtung geneigt und für die Aufnahme von Photovoltaikanlagen geeignet. Eine Bestückung der Dachflächen mit diesen technischen Anlagen ist in einem angemessenen Umfang vorgesehen.

Die Kita „Am Studio 5“ ist von einem parkähnlichen Garten umgeben, in dem ein reichhaltiger Baumbestand eine naturnahe Atmosphäre schafft. Rechterhand vom Haupteingang erschließt eine Zufahrt den rückwärtigen Geländeteil. Hier befinden sich Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, die Küchenanlieferung wird ebenfalls über diese Zufahrt zum Gebäude ermöglicht.