Archiv

 

Städtebau
Das Grundstück liegt sehr zentral in unmittelbarer Nähe des neuen Berliner Hauptbahnhofs in einer ruhigen, grünen Seitenstraße. Die direkt angrenzende Bebauung besteht in erster Linie aus Zeilenbauten der Nachkriegszeit. Der Entwurf nimmt diese Struktur auf, indem jeweils fünf Stadthäuser zu einem Baukörper zusammengefasst werden. Unterstützt wird dieses Erscheinungsbild dadurch, dass die Bauten mit ihren Rücksprüngen und den zwei unterschiedlichen durchlaufenden Fassadenmaterialien wie zwei längliche ineinandergesteckte Quader wirken.
Der alte Baumbestand zur Seydlitzstraße hin soll erhalten bleiben, daher liegen die Gebäude hier zurückgesetzt und die Bäume schützen die Privatsphäre der Gärten. Die Erschließung erfolgt durch kleine Privatstraßen, die quer von der Seydlitzstraße abzweigen.

Entwurf
Die Wohnebene hat eine größere Raumhöhe und wird durch die querliegende Treppe in Wohn- und Essbereich zoniert. Durch die erhöhte Lage im 1. OG bietet sie den Bewohnern eine geschützte Privatsphäre. In der Ebene darüber befinden sich die Schlafräume und ganz oben liegt das Studio. Die unterste Ebene, die bewusst eine geringere Raumhöhe hat, ist der Erschließung und Nebenräumen vorbehalten. Vor dem zurückspringenden Eingangsgeschoss entstehen überdachte Stellplätze für jeweils zwei Autos. Die Hausgärten auf der Rückseite sollen um einen Meter angehoben werden und so den Übergang von der Terrasse in den Garten verringern.

Standort
Im Vorfeld wurden durch Büro13 unter Hinzuziehung kompetenter Fachleute eingehende Untersuchungen zur Ausbaufähigkeit und zum Zustand des Eckgebäudes und Seitenflügels durchgeführt. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und nach Erarbeitung mehrerer Entwurfsvarianten wurde mit dem Auftraggeber ein Konzept zur Ausführung gebracht.

Entwurf
Um die Fassade des Bestandsgebäudes nicht zu stark zu verändern springt das aufgestockte Dachgeschoss auf der Straßenseite fast komplett zurück und bildet umlaufend Dachterrassen für die dahinterliegenden Wohnungen aus. Das Profil des historischen Attikagesimses wurde nach der Aufstockung auf Höhe der alten Traufkante wieder hergestellt.
Der Blickfang des Ausbaus ist das neu entstandene Turmzimmer, das als einziger Bauteil bis an die Fassade des Altbaus heranreicht und die prominente Ecke des Gebäudes betont.
Von den Dachterrassen und den Atelierfenstern des Eckturmes bietet sich den Bewohnern ein privilegierter Blick über das üppige Grün des gegenüberliegenden Parks und die Stadtsilhouette bis hin zum Fernsehturm.

Ausführung
Durch den Einsatz zeitgemäßer Materialien, wie die Verwendung von vorgefertigten Großtafelelementen für den Neubau des Dachgeschosses wurden die Montagezeiträume optimiert, so dass die Bauzeit über den bewohnten Einheiten in den Geschossen entsprechend reduziert wurde.
Entstanden sind insgesamt drei geräumige Dachgeschosswohnungen, welche durch ihre offene Gestaltung der Koch-, Ess- und Wohnbereiche einen Loftcharakter haben. Auch die übrigen Wohn- und Schlafräume wirken durch großflächige Verglasungen zu den vorgelagerten Dachterrassen offen und hell.
Die Erschließung erfolgt von der Hofseite über einen Laubengang. Durch einen im Zuge der Sanierung neu angebauten Aufzug sind alle Wohnungen schwellenlos erreichbar.