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Hamburg Billstedt- Wohnhöfe

Das Wohnquartier befindet sich im östlichen Teil Hamburgs, zugehörig dem Stadtteil Billstedt. Umschlossen wird das Gebiet von der Autobahn A 24 im Norden, dem Schleemer Bach und Öjendorfer See im Osten. Die angrenzenden Flurstücke im Süden sind durch Genossenschaften ebenfalls mit Wohnungsbauten beplant, hinter diesen folgt weiter Richtung Süden der Friedhof Öjendorf. Westlich schließt das Quartier an die Infrastruktur der Wohngegend Billstedt‘s an, ausgestattet mit Nahversorgung, einer Vielfalt an Bildungseinrichtungen und Freizeitangeboten – gut angeschlossen an da ÖPNV-Netz. Mit See und Park in fußläufiger Umgebung ist ebenfalls die Nähe zur Natur gegeben.

Die Neubausiedlungen schafft 106 neue kostengünstige Wohneinheiten des gleichen Wohnungstypus. Hierbei handelt es sich um Mietwohnungen ausgerichtet für sozialen Wohnungsbau.

Entwurflich abgestimmt sind die Gebäudezeilen auf eine 2-Geschossigkeit, jeweils mit zusätzlichem Staffelgeschoss und Flachdach. Gestaffelt ist die 3. Etage zur Gartenseite hin. Die lokal angepasste Fassade ergibt sich aus einer Kombination gestalterischer Elemente. Prägende Materialien sind Klinkerriemchen in braun-gelblicher Färbung und eine weiße Putzoberfläche in glatt und profilierter Ausführung. Die beiden unteren Geschosse werden zu einem umlaufenden Sockel mit Riemchenoberfläche zusammengefasst, das Staffelgeschoss in glatter Putzoberfläche. Dieser springt im Bereich der Fenster zurück und wird als Besenstrichoberfläche ausgebildet. Kellerersatzräume hinter dem Haus dienen der Terrassenabtrennung zwischen Nutzungseinheiten, und sind gestalterisch im Zusammenhang mit der Terrasse und dem Vordach des Eingangsbereich auf der Vorderseite zu sehen.

Der energetische Standard der Reihenhäuser ist gem. KfW 55-Standard umgesetzt, der Wärmeerzeuger ist durch Anschluss an das Fernwärmenetz (HamburgEnergie) realisiert. Neben einem möglichst hohen Stellplatzschlüssel wird insbesondere Wert auf eine gute Wohn- und Lebensqualität gelegt, die durch ausreichend Garten-, Spiel-, und Freiflächen sichergestellt werden soll. Die Ausstattungsqualität der Wohnungen ist nach den SAGA hausinternen Standards errichtet worden. Die Raumgrößen und Kücheneinrichtungen gem. IFB-Förderrichtlinie bemessen.

Die künftige Heidesiedlung mit ihrer direkten Anbindung an die Bundesstraße B 5 ist in vorhandene Siedlungsstrukturen eingebunden: der „Radelandbergsiedlung“ im Osten, der Stahlhaus- und Eisenbahner-Siedlung im Norden und der „Kiefernsiedlung“ im Westen. Im Süden wird die „Heidesiedlung“ durch die B 5 begrenzt. Die Nutzungsgliederung in den festgesetzten allgemeinen Wohngebieten wurde vor allem mit dem Ziel vorgenommen, die Entwicklung eines für Elstal typischen Wohngebietes mit seinen Folgeeinrichtungen zu ermöglichen und gleichzeitig störende oder flächenintensive Nutzungen in den inneren Baugebieten 1 bis 4 als „Wohnkern“ auszuschließen.

Das beplante Grundstück befindet sich als Mischgebiet im Baugebiet 5 und als Allgemeines Wohngebiet im Baugebiet 6 und somit an den vorhandenen Straßen durch Wohngebiete, in denen erhöhte zentrentypische Ausstattung als Rahmen für den „Wohnkern“ vorgesehen ist. Die geplante Bebauung kann daher einige im WA 1 nicht zulässigen Nutzungen aufnehmen und diese so an der Schnittstelle zu bestehenden Siedlungsstruktur ergänzen. Die Ortslage Elstal wird von den dort zulässigen Einrichtungen profitieren und damit die Zielvorstellung der Gemeinde Wustermark, an der „Hauptstraße“ und der „Rosa-Luxemburg-Allee“ ein Ortszentrum zu entwickeln, erfüllen. Das beplante Grundstück ist unmittelbar am Kreisverkehr Hauptstraße/ Zum Olympischen Dorf/ Heidelerchenallee gelegen. Die Erschließung wird durch diese öffentlichen Straßen sichergestellt.
Haus 1 nimmt 2 Wohngruppen für selbstbestimmtes Wohnen auf sowie 8 Wohneinheiten.
Haus 2 befindet sich im Mischgebiet und weist neben zentrenrelevanten Nutzungseinrichtungen auch Wohnnutzungen auf. Haus 3 ist ein reines Wohngebäude mit 23 Wohnungen. Haus 2 und 3 sind mit einer gemeinsamen Tiefgarage verbunden. Im Erdgeschoß Haus 2 ist ein Angebot an Gewerbeflächen für öffentlichkeitswirksame Nutzungen vorgesehen. Diese können beispielsweise durch ein Café, eine Apotheke, einen Bäcker oder ähnliches genutzt werden. Haus 2 wird somit Zentrumsfunktionen für das Wohngebiet abbilden.

Mit dem Anstieg der Bevölkerungszahlen in Berlin, wachsen auch die Bedarfe an sozialer Infrastruktur. So war es ein Glück, dass auf dem Bestandsgrundstück der Kita Zipfelmütze noch Baureserven für eine zusätzliche Bedarfsdeckung bestanden. Beide Gebäude bilden einen gemeinsamen Spielbereich im Freien aus.

Mit dem eingeschossigen Erweiterungsbau entlang der Brandwände an der südlichen Grundstücksgrenze wird die Gesamtkapazität der Einrichtung um 52 auf insgesamt 168 Plätzen erhöht.

Der lineare Erweiterungsbau wird durch einen zentral gelegenen Eingangs- bzw. Mehrzweckbereich erschlossen. Von dort gelangt man in zwei Gruppenbereiche, bestehend jeweils aus einem Gruppen- und einem Nebenraum mit angegliederten Wasch- und Garderobenbereichen.

Alle Gruppenräume und Gemeinschaftsräume orientieren sich zum Außenbereich. Somit wird der Innenraum zum Außenraum. Über vorgelagerte Terrassen werden alle Gruppenbereiche unmittelbar an die Freifläche angeschlossen und die Rettungswege des Neubaus sichergestellt.

Durch die ebenerdige Lage aller Räume des Gebäudes, schwellenlose Ein- und Ausgänge und die Ausführung eines behindertengerechten WC´s werden die Anforderungen des barrierefreien Bauens nach § 51 BauOBln erfüllt.

Das intensive Gründach leistet einen Beitrag zum Klima-Ausgleich, zur Artenvielfalt und zur Biodiversität. Es speichert Niederschläge und kühlt durch Verdunstung sowohl Umfeld und Gebäude. Das Gründach trägt außerdem zu Luftbefeuchtung und Feinstaubfilterung bei.

Das Bauvorhaben wurde mit Zuwendungen des Landes Berlin aus dem Sondervermögen „Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeit (SIWANA) unter Beachtung der Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zum bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuung in Berlin“ gefördert.

Städtische Nachverdichtung nutzt freie Flächen im Bereich bereits bestehender Bebauung. Dächer werden ausgebaut, leerstehende Gewerbegebäude umgenutzt. Wir wissen, dass die Städte wachsen werden. Das ist ein globales Phänomen. Damit die Städte lebenswert bleiben, müssen wir die Grünflächen in der Stadt erhalten und neue schaffen. Das wird in unseren Entwürfen stets berücksichtigt sowohl für Stadtklimatisierung als auch zur Anpassung an das wandelnde Klima mit den immer öfters auftretenden Starkregenereignissen. Grünflächen müssen als Versickerungs- und Speicherflächen neu geschaffen werden. Es bedarf ein Regenwassermanagement.
Im Falle der vorliegenden Nachverdichtungsstudie sind auf einer leer stehenden Gewerberemise 5 Wohngeschosse aufgestockt worden. Der oberen Wohnung wird das Dach direkt zugeordnet. Neben der Dachterrasse wird dort ein Dachgarten als Urban Garden entstehen. Das Regenwasser wird direkt auf dem Dachgarten gehalten und für die Gartenbewässerung genutzt.
Hier sind einige Wege, wie die Nachverdichtung zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen kann:
Flächeneffizienz: In dicht besiedelten städtischen Gebieten sind freie Flächen oft knapp. Durch die Innenverdichtung können bereits erschlossene Flächen optimal genutzt werden, ohne die Ausdehnung der Stadt in die umliegenden natürlichen Gebiete voranzutreiben. Dies schützt wertvolle Ökosysteme und begrenzt die Zersiedelung.
Förderung öffentlicher Verkehrsmittel: Nachverdichtete Stadtviertel sind oft gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Nähe zu Bus- und Bahnhaltestellen fördert die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und reduziert den Bedarf an individuellen Fahrzeugen. Dies mindert Verkehrsbelastung, Staus und Luftverschmutzung.
Reduzierung der Verkehrswege: Nachverdichtung ermöglicht es, wichtige Einrichtungen wie Arbeitsplätze, Bildungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten näher an den Wohnraum zu bringen. Dadurch werden die täglichen Pendelwege verkürzt, was nicht nur Zeit spart, sondern auch den CO₂-Ausstoß und den Energieverbrauch verringert.
Erhaltung des kulturellen Erbes: In vielen Städten gibt es historische Gebäude und Stadtviertel, die für die Identität und Kultur der Stadt von Bedeutung sind. Die Innenverdichtung kann dazu beitragen, diese Gebiete zu erhalten, indem sie den Leerstand reduziert und Gebäude saniert werden, anstatt neue Flächen zu entwickeln.
Förderung der sozialen Interaktion: Nachverdichtete Stadtviertel können Gemeinschaftsgärten, Spielplätze und öffentliche Plätze einschließen, die soziale Interaktion fördern. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und schafft einen Raum für Begegnungen und Austausch.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Bei der Nachverdichtung werden oft moderne Baustandards und Technologien angewendet, die zu energieeffizienten Gebäuden führen. Die Integration erneuerbarer Energien wie Solarenergie und die Implementierung von intelligenten Energiemanagementsystemen reduzieren den ökologischen Fußabdruck.
Steigerung der Wirtschaftlichkeit: Die effiziente Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur und die Konzentration von Einrichtungen führen zu einer wirtschaftlichen Nutzung der Ressourcen. Dies kann zu Kosteneinsparungen führen und Investitionen in neue Infrastruktur minimieren.
Die Nachverdichtung im Wohnungsbau und Städtebau ist eine effektive Maßnahme, um dem Bedarf an Wohnraum in wachsenden Städten gerecht zu werden. Sie ermöglicht eine nachhaltige Stadtentwicklung und fördert die Lebensqualität der Bewohner.