Rostock ehemalige Neptun-Werft – Städtebauliche Studie Alle Projekte

  • Ort

    Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Rostock

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war die Neptunwerft in Rostock eine Großwerft. Unverändert prägen riesige Hallen und ein gewaltiger Werftkran das Stadtbild.

Mit bis zu 2.000 Beschäftigten ist die Neptunwerft in Rostock schon vor dem Zweiten Weltkrieg eine Großwerft gewesen. 1989 hatte sie sogar 6.500 Mitarbeiter. Doch 1991 lief der letzte Neubau vom Stapel und der übrig gebliebene Reparaturbetrieb zog nach Warnemünde. Insgesamt hatte die 1850 von Albrecht Tischbein gegründete Werft etwa 1.800 Schiffe gebaut, war führend im Eisenschiffbau: So entstand hier 1851 mit dem „Erbgroßherzog Friedrich Franz“ der erste seetüchtige eiserne Schraubendampfer Deutschlands. Nach wechselnden Erfolgen mit verschiedenen Besitzern firmierte der Betrieb seit 1890 als Schiffswerft Neptun und begann eine lange Expansion. Übrig blieb das Ensemble einer Großwerft mit riesigen Hallen und einem gewaltigen Werftkran von 1976. Zur Warnow hin entstanden neue Wohnhäuser, andere Teile werden gewerblich genutzt. Das Stadtbild prägen als Einkaufszentrum genutzte Schiffbauhallen von 1901 (1950 verlängert) und 1951 (1981 um Sektionsmontage ergänzt). Westlich davon blieben die Schlosserei von 1890, die Mechanische Werkstatt von 1880 und eine Maschinenbauhalle (1910) stehen. Außerdem gehören ein Bunker von 1943 sowie das 1924 erbaute Verwaltungsgebäude dazu. Für das Gelände der stillgelegten Neptunwerft und den städtebaulich prominenten Hafenanlagen wurde und wird eine zeitgemäße Nachnutzung gesucht. Eine schwimmende Wohnanlage aus prototypischen Floating Houses wird seitens der Projektentwickler Büro13 vorgeschlagen. Die schimmernden Häuser bieten jeden Komfort eines Hauses auf festem Grund und Boden inmitten des Stadtgebiet von Rostock. Die Bewohner genießen das maritime Flair und den Blick auf das Wasser. Die Anlage kann beliebig mit anderen Modellen der floating architecture, wie einem Restaurant, einer Bar- kulturellen Einrichtungen erweitert werden, ohne diesen städtebaulichen Standard zu manifestieren.
Der Standort kann sich über die kommenden Dekaden dynamisch und flexibel entwickeln, die schwimmenden Architekturen geben genug Raum für die Bedürfnisse der kommenden Generationen.