Der Entwurf füllt eine der letzten durch einen Kriegsschaden entstandene Leerstelle auf. Das ca. 330 m² große Grundstück wurde in der Studie weitestgehend unterkellert. Die neu geschaffenen Oberflächen folgen den Zielen Berlin als Schwammstadt durch die Integration von Gründächern verbunden mit Retensionsflächen. Das anfallende Niederschlagswasser wird vollständig auf dem Grundstück gehalten und dem reichhaltigen Pflanzenteppich zugeführt, teilweise zur Verdunstung gebracht und sorgt für ein angenehmes Mikroklima in Zeiten der Klimaerwärmung.
Der 6 geschossige Neubau passt sich in die Straßenflucht ein, nimmt wesentliche Gestaltungsmerkmale des Straßenprofils wie Sockelgeschoß und Traufe auf. Alle Wohngeschosse öffnen sich nach Süd-Ost zum innerstädtischen Grünbiotop des historischen Berliner Garnisionsfriedhof. Die Hausfassade bildet mit ihrer halbtransparenten Geschlossenheit eine zurückhaltende Geste zum Stadtraum zwischen den extrovertierten Fassaden der Nachbarn. Akzente setzt sie durch die Materialität und die Art des Entstehens, erstellt in innovativen und handwerklichen Fertigungs- und Verarbeitungstechniken. Das bauliche Regal der Etagen wird im Gebäudeinneren weitestgehend stützenfrei erstellt. Alle Funktionsbereiche umschließen den Zentralraum: das offene Atrium. Auch die Untergeschosse erhalten Tageslicht durch das Atrium, welches unter Terrain geführt ist.
Sämtliche Bereiche sind schwellenlos und barrierefrei zu erreichen. Im Untergeschoss wird eine Gastro-Erlebnislandschaft entstehen. Die Obergeschosse können individuell an die sich ändernden Lebensumstände der Bewohner angepasst werden.