Haus der Performancekunst Alle Projekte

  • Ort

    Berlin Mitte

  • Auftraggeber

    Performancekünstler:innen des Vereins APA-B

  • Leistungen

    Entwurf

  • Nutzfläche

    2500 m²

  • Zeitraum

    2021

Für eines der letzten freien Baugrundstücke in Berlin-Mitte sucht die Stadt Berlin Ideen, Kunst und Wohnen in einem Projekt zu vereinen und Kultur für Anwohner und Besucher zugänglich zu machen.

Über ein Konzeptverfahren soll eine Genossenschaft oder einen gemeinnützigen Verein gefunden werden, der das Grundstück in Mitte pachtet und dort ein entsprechendes Konzept umsetzt.
Gemeinsam mit den Performancekünstler:innen des Vereins APA-B haben wir nach einem Ansatz gesucht, einen konkreten Ort für die Performancekunst zu entwickeln, ein Haus als Teil des Stadtorganismus. Der Stadtraum durchfließt die Eingangsebene und bildet eine halböffentliche Durchwegung zwischen der Straße und dem öffentlichen Naturraum im Blockinneren. Der Eingang in diese Passage ist in der Stadtfassade so integriert, dass der Durchgang als Fuge in einen Versteckten Garten mündet, der zugleich Zentralraum, Atrium und Erschließung für das Haus ist. Die zentrale Erschließung schraubt sich inszeniert in den Himmel und in die zwei Untergeschosse. Die Spirale wird durch Bepflanzung selbst zu einem vertikalen Garten. Die Hausfassade bildet mit ihrer halbtransparenten Geschlossenheit eine zurückhaltende Geste zum Stadtraum zwischen den extrovertierten Fassaden der Nachbarn. Akzente setzt sie durch die Materialität und die Art des Entstehens, erstellt in innovativen und handwerklichen Fertigungs- und Verarbeitungstechniken.
Das bauliche Regal der Etagen wird im Gebäudeinneren weitestgehend stützenfrei erstellt.
Alle Funktionsbereiche umschließen den Zentralraum: das offene Atrium. Auch die Untergeschosse erhalten Tageslicht durch das Atrium, welches unter Terrain geführt ist.
Im Erdgeschoss befinden sich eine Ausstellungsfläche und ein Kunstcafé. In den Obergeschossen gibt es zum einen Clusterwohnbereiche, mit einer Mischung aus Ateliers und reinem Wohnen, zum anderen einen Konferenzraum, ein Gemeinschaftsatelier, sowie Flächen für NGOs und sozio-kulturelle Organisationen.
Die Künstler:innen, die im Haus wohnen und/oder arbeiten haben die Möglichkeit dort sowohl zu produzieren als auch zu präsentieren.
In den Untergeschossen soll das Archiv des Künstlers Boris Nieslony Platz finden.
Es handelt sich um eine einzigartige Sammlung von Dokumenten/Verweisen zu ca. 6.000 Performance Künstler:innen weltweit. Die Bildabteilung umfasst Dias, Negative, Vintagen und mehrere hundert Stunden Filmmaterialien. Der Bestand ist im Prozess der Auflistung und Katalogisierung, wird aktuell digitalisiert und in die Datenbank der Museumsbibliothek aufgenommen.